Woran man posttraumatische Symptome bei Kindern erkennt | WAZ.de
Emotionale Taubheit kann ein Warnzeichen auf eine Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen sein. Aus meiner subjektiven Sicht haben wir immer noch falsche Vorstellung von der PTBS bei Kindern. Was ein Kind bzw. Jugendlicher als traumatisierend empfindet, hängt nicht vom Blickwinkel von den erwachsenen Psychologen oder Psychiatern sondern allein von der subjektiven Empfindsamkeit bzw. Lebensumstände des Kindes ab. Dennoch verbinden wir mit Traumatisierung immer noch schwere Gewalterfahrungen wie Missbrauch oder schwere Unfälle. Seltener vielleicht einen Aufenthalt auf der Intensivstation durch schwere Krankheiten
Ich habe es mehrfach erlebt, dass eine Traumatisierung wie eine Alarmmeldung im Verkehrsfunk des Radios zwar alarmiert, der dazu gehörige Alarm aber nicht wieder dealamiert werden kann. Dann häufen sich mit der Zeit die Alarmierungen und das Kind ist nicht nur irritiert sondern muss versuchen sich gegen diesen Dauerstress zu schützen. Es schaltet ab.
Hier wird man weit weniger die typischen Traumatisierungszeichen wie Flash-Backs finden, sondern Schlafstörungen bzw. nicht erholsamen Schlaf. Und eben ein Aussteigen in emotionalen Situationen. Das wirkt dann wie Motivationslosigkeit bzw. Depression. Typisch ist ja eben auch gerade, dass die Jugendlichen selber keine Zusammenhang sehen können, da eben das Gehirn in diesen Alarmsituaitonen auf "Abschalten" stellt.
Leider ist ein Umdenken hier offenbar noch in weiter Ferne. Aber dennoch interessant, dass hier die Kinder- und Jugendpsychiater sich intensiver mit dem Thema beschäftigen.
Ahad, 30 September 2012
Depression Blogs im Herbst
Während es vergleichsweise leicht ist, medizinische Blogs in den weiten des Internets zu finden, sind die Psychologie-Themen der Blogger nicht so leicht zu entdecken. Finde ich jedenfalls. Für mich Anlass, mal eine Art "Carnival" zu starten, d.h. eine Art Surfen durch einige Blogs und Webseiten rund um das Thema "Depression" in den Weiten der Blog-Welt. Spaziergänge helfen gegen Depressionen lese ich da auf den immer sehr interessanten Webseiten von Dr. Shaw. Die Seiten bieten sich nicht nur im Herbst an, sich über aktuelle Themen aus dem Bereich Psychotherapie zu informieren. Eine Blogroll zum Weitersurfen vermisse ich ein wenig. Schade... Jeden Sonntag erhalte ich dafür dann Post über einen Newsletter von Zeit zu Leben . OK, das ist kein Blog. Aber ich denke mal, dass der sonntägliche Newsletter u.a. zum Thema positive Psychologie, Glück bzw. achtsamen Umgang mit sich selbst eine gern und häufig gelesene Informationsquelle ist und ein gutes "Medikament" zur Vorsorge bei depressiver Stimmung. Ausserdem kommt die Seite mehr oder weniger aus meiner Nachbarschaft. Gerne lese ich auch Psychomuell zu den Einsichten über Katzen und Depressionen u.a. über Sport bei Depressionen. Von ihrem Blogroll surfe ich dann weiter zu einem etwas älteren Artikel von Dr. Proll. Der heisst wirklich so und ist Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Von den zahlreichen interessanten Beiträgen habe ich mal einen Beitrag zum Thema "Psychopillen machen Frauen süchtig" herauspickt. Wie schwer es ist, einen Depressions-Blog zu führen, wenn man depressiv ist, kann man bei Deprifrei lesen. Lebenszeichen sind einerseits ermunternd und ich wünsche ein besseres 2012/2013 ! Leider schaffen es viele depressive Blogger daher nicht, die Kraft zum Schreiben und zur Alltagsbewältigung zu halten. Und die Blogs schlafen ein. Also weiter auf "Was ist Depression", ein offenbar gut gepflegter Blog und vielseitiger Depression Blog (u.a. auch zu Burnout und PTBS) eines Betroffenen, wo mir der Artikel "Antidepressiva Ja oder Nein" von Frank Bütow ins Auge springt. Von dort surfe ich weiter auf das empfohlene Webverzeichnis Depressionen. Na ja, so ganz mag ich diese Webverzeichnisse nicht. Aber immerhin ein Orientierungspunkt bzw. Zwischenstop. Erstes Fazit für mich : Es ist gar nicht so leicht, hier die noch aktiven Perlen der Bloggerwelt zu finden. Vermutlich habe ich aber die wirklichen Schätze noch gar nicht entdeckt und freue mich auf entsprechende Hinweise, die ich dann hier bzw. ggf. auch auf dem Portalseiten zum Thema Depressionen bei web4health vorstellen kann. Also : Wohin sollte es in den Welten des Internets gehen, wenn man sich über Depressionen in der Blog-Welt aktuell informieren möchte ?
Sabtu, 29 September 2012
Beipackzettel schaden der Gesundheit : Schmerzmittel verstärken Schmerz
Neurologen fordern Umdenken in der Schmerztherapie
Wie jetzt ? Zu Risiken und Nebenwirkungen ihres Beipackzettels oder des Stufenschemas der Schmerztherapie fragen sie besser nicht ihren Arzt oder Apotheker ?
Das könnte man als verkürzte Zusammenfassung von neuen (alten) Erkenntnissen aus dem Bereich der psychologischen Auswirkung von Patientenaufklärung ziehen. Schon lange ist bekannt, dass Patienten auf subjektiv als bedrohlich erlebte Informationen des Arztes bzw. auch eines Beipackzettels mit Nebenwirkungen reagieren. Das nennt man dann analog zum Placebo-Effekt eben Nocebo.
Zeit zu einem vernünftigen Patientengespräch zur Aufklärung haben die wenigsten Ärzte. Und meist verläuft das Gespräch ebe aus juristischen Gründen auch eher wie ein Horrorkabinett. Man erfährt halt viel über die Gefahren und Nebenwirkungen, die aber dann bei genauerer Betrachtung nie im Leben eintreten können bzw werden. Das kann das Gehirn des Patienten in diesem Moment aber gar nicht erfassen und es verbleibt eine Alarmierung.
Aus meiner täglichen klinischen Praxis verstärkt sich der Eindruck, dass gerade die Daueralarmierung im Bereich des Mandelkerns bzw. des limbischen Systems bei vielen Klienten eine der Ursachen für die Schmerzstörung (und viele andere Probleme wie z.B. chronische Ohrgeräusche, Angststörungen etc) sind. Die Aussagen des Beipackzettel schalten also einen neuen Alarmknopf an, der dann gar nicht mehr wieder auszuschalten ist.
In eine ähnliche Richtung geht es, wenn die Patienten eine Behandlung angeboten bekommen, die (subjektiv oder objektiv) nicht wirkt. Nun gut, was soll daran so schlimm sein, kommen sie halt wieder. So könnte man denken. Aber gerade das eigentlich so bewährte Stufenschema chronischer Schmerzen, das zum Schutz vor einem zu frühzeitigen Einsatz von Opiaten entwickelt wurde, ist hier am Pranger : Jedes nicht erfolgreich wirkende Schmerzmittel verstärkt den chronischen Schmerz.
Hier liegt dann allerdings auch schon ein Problem. Diese Misserfolge hat ein Patient mit chronischen Schmerzen halt schon definitionsgemäss 6 Monaten und länger mit den Ärzten und ihren mehr oder weniger frustranen Versuchen der "Behandlung" hinter sich. Frustran heisst aber auch : Frustrierend für die Patienten und damit verstärkend für die Alarmierung im Gehirn.
Fazit für mich : Zunächst müsste man die Alarmierung im Gehirn angehen. Damit meine ich jetzt nicht mal eben eine Runde Progressive Mukelentspannung oder andere simple Entspannungsverfahren. Und auch nicht der sinnfreie gute Rat, zunächst einmal Psychotherapie gegen die Schmerzen zu machen. Sondern : Gezielte Dealarmierung im Gehirn. Dazu später in diesem Blog mehr.
Wie jetzt ? Zu Risiken und Nebenwirkungen ihres Beipackzettels oder des Stufenschemas der Schmerztherapie fragen sie besser nicht ihren Arzt oder Apotheker ?
Das könnte man als verkürzte Zusammenfassung von neuen (alten) Erkenntnissen aus dem Bereich der psychologischen Auswirkung von Patientenaufklärung ziehen. Schon lange ist bekannt, dass Patienten auf subjektiv als bedrohlich erlebte Informationen des Arztes bzw. auch eines Beipackzettels mit Nebenwirkungen reagieren. Das nennt man dann analog zum Placebo-Effekt eben Nocebo.
Zeit zu einem vernünftigen Patientengespräch zur Aufklärung haben die wenigsten Ärzte. Und meist verläuft das Gespräch ebe aus juristischen Gründen auch eher wie ein Horrorkabinett. Man erfährt halt viel über die Gefahren und Nebenwirkungen, die aber dann bei genauerer Betrachtung nie im Leben eintreten können bzw werden. Das kann das Gehirn des Patienten in diesem Moment aber gar nicht erfassen und es verbleibt eine Alarmierung.
Aus meiner täglichen klinischen Praxis verstärkt sich der Eindruck, dass gerade die Daueralarmierung im Bereich des Mandelkerns bzw. des limbischen Systems bei vielen Klienten eine der Ursachen für die Schmerzstörung (und viele andere Probleme wie z.B. chronische Ohrgeräusche, Angststörungen etc) sind. Die Aussagen des Beipackzettel schalten also einen neuen Alarmknopf an, der dann gar nicht mehr wieder auszuschalten ist.
In eine ähnliche Richtung geht es, wenn die Patienten eine Behandlung angeboten bekommen, die (subjektiv oder objektiv) nicht wirkt. Nun gut, was soll daran so schlimm sein, kommen sie halt wieder. So könnte man denken. Aber gerade das eigentlich so bewährte Stufenschema chronischer Schmerzen, das zum Schutz vor einem zu frühzeitigen Einsatz von Opiaten entwickelt wurde, ist hier am Pranger : Jedes nicht erfolgreich wirkende Schmerzmittel verstärkt den chronischen Schmerz.
Hier liegt dann allerdings auch schon ein Problem. Diese Misserfolge hat ein Patient mit chronischen Schmerzen halt schon definitionsgemäss 6 Monaten und länger mit den Ärzten und ihren mehr oder weniger frustranen Versuchen der "Behandlung" hinter sich. Frustran heisst aber auch : Frustrierend für die Patienten und damit verstärkend für die Alarmierung im Gehirn.
Fazit für mich : Zunächst müsste man die Alarmierung im Gehirn angehen. Damit meine ich jetzt nicht mal eben eine Runde Progressive Mukelentspannung oder andere simple Entspannungsverfahren. Und auch nicht der sinnfreie gute Rat, zunächst einmal Psychotherapie gegen die Schmerzen zu machen. Sondern : Gezielte Dealarmierung im Gehirn. Dazu später in diesem Blog mehr.
Medizin im Internet : Patienteninformationen im Gesundheit-Web
Deutsches Aerzteblatt: Patienteninformation: Navigieren durchs Gesundheits-Web (28.09.2012)
Ich hatte heute das Deutsche Ärzteblatt im Briefkasten, das sich u.a. mit den Gesundheitsangeboten im Internet beschäftigt. Ein Thema, das mich zeitweilig sogar beruflich interessierte. 2004 war unser Portal web4health als "vorbildliches" Gesundheitsprojekt auf der eHealth-Konferenz der EU in Cork vertreten. Lange ist es her. Ein kommerzielles Projekt wurde daraus nicht. Die Grundidee von damals war, häufig gestellte Fragen zur psychischen Gesundheit von Ärzten und Psychologen zu sammeln und in mehreren Sprachen in einer Fragen-Datenbank (FAQ) zu sammeln. Soweit, so gut. Inzwischen gibt technisch weit bessere Angebote (z.B. sharecare ). Und natürlich jede Menge neuer kommerzieller und offenbar öffentlich geförderter Projekte.
Der Markt sei da : 20 Millionen Bundesbürger, d.h. 60 Prozent aller Internetnutzer suchen im Web nach Krankheiten bzw. einer Zweitmeinung oder Gesundheitsinformationen.
Problem dabei : Kein Patient wird sich in diesem Wirrwarr zurecht finden ! Im Artikel wird so eine stärkere Vernetzung der Anbieter gefordert. Wäre ich sofort dabei, auch wenn wir mit täglich 7-10000 individuellen Lesern sicher nur ein kleinerer Fisch im Becken Internet sind.
Ich beobachte dagegen eher den Trend, dass immer neue Projekte z.B. von der Bertelsmann-Stiftung bezahlt werden, die dann mal die eine, mal die andere Patienteninformation oder Leitlinie vorstellen. Aber finden tue selbst ich diese Informationen eher nur zufällig. Ganz gut gefallen tut mir medisuch als Suchmaschine für entsprechende Angebote. Immerhin eine Metaebene der Gesundheitsinformationen. Die angeblichen Qualitätssiegel helfen da auch nicht weiter. HON.ch ist o.K., aber die deutschsprachigen Versuche sind schlicht überflüssig, da sie eben nur Insidern bekannt sein dürften.
Ich hätte gerne ein Projekt, bei dem die verschiedenen Anbieter eben zusammen auf einer Seite auftauchen und dann ggf. eben zu diesen Einzelseiten wieder verlinken. Eben wie bei Sharecare.com. Laut Ärzteblatt wollen aber 80 Prozent der deutschen Ärzte keine englischsprachigen Artikel lesen. (Kommen die inzwischen alle aus dem Ostblock und hätten es lieber russisch ? Ein wenig Fremdsprachenkenntnisse sollte man mit dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife doch noch haben....)
Undenkbar in Deutschland, wo mal eben Gesundheitsportale ein paar Millionen Euro verbrennen und lieber verglühen als zu kooperieren.
Ach ja, Facebook. Bisher noch im Bereich Gesundheit nicht präsent. Soll sich ändern. Na ja, ich bin gespannt.
Fazit : Navigieren nach Medizin-Informationen im Internet ist mehr oder weniger Glückssache. Leider
Ich hatte heute das Deutsche Ärzteblatt im Briefkasten, das sich u.a. mit den Gesundheitsangeboten im Internet beschäftigt. Ein Thema, das mich zeitweilig sogar beruflich interessierte. 2004 war unser Portal web4health als "vorbildliches" Gesundheitsprojekt auf der eHealth-Konferenz der EU in Cork vertreten. Lange ist es her. Ein kommerzielles Projekt wurde daraus nicht. Die Grundidee von damals war, häufig gestellte Fragen zur psychischen Gesundheit von Ärzten und Psychologen zu sammeln und in mehreren Sprachen in einer Fragen-Datenbank (FAQ) zu sammeln. Soweit, so gut. Inzwischen gibt technisch weit bessere Angebote (z.B. sharecare ). Und natürlich jede Menge neuer kommerzieller und offenbar öffentlich geförderter Projekte.
Der Markt sei da : 20 Millionen Bundesbürger, d.h. 60 Prozent aller Internetnutzer suchen im Web nach Krankheiten bzw. einer Zweitmeinung oder Gesundheitsinformationen.
Problem dabei : Kein Patient wird sich in diesem Wirrwarr zurecht finden ! Im Artikel wird so eine stärkere Vernetzung der Anbieter gefordert. Wäre ich sofort dabei, auch wenn wir mit täglich 7-10000 individuellen Lesern sicher nur ein kleinerer Fisch im Becken Internet sind.
Ich beobachte dagegen eher den Trend, dass immer neue Projekte z.B. von der Bertelsmann-Stiftung bezahlt werden, die dann mal die eine, mal die andere Patienteninformation oder Leitlinie vorstellen. Aber finden tue selbst ich diese Informationen eher nur zufällig. Ganz gut gefallen tut mir medisuch als Suchmaschine für entsprechende Angebote. Immerhin eine Metaebene der Gesundheitsinformationen. Die angeblichen Qualitätssiegel helfen da auch nicht weiter. HON.ch ist o.K., aber die deutschsprachigen Versuche sind schlicht überflüssig, da sie eben nur Insidern bekannt sein dürften.
Ich hätte gerne ein Projekt, bei dem die verschiedenen Anbieter eben zusammen auf einer Seite auftauchen und dann ggf. eben zu diesen Einzelseiten wieder verlinken. Eben wie bei Sharecare.com. Laut Ärzteblatt wollen aber 80 Prozent der deutschen Ärzte keine englischsprachigen Artikel lesen. (Kommen die inzwischen alle aus dem Ostblock und hätten es lieber russisch ? Ein wenig Fremdsprachenkenntnisse sollte man mit dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife doch noch haben....)
Undenkbar in Deutschland, wo mal eben Gesundheitsportale ein paar Millionen Euro verbrennen und lieber verglühen als zu kooperieren.
Ach ja, Facebook. Bisher noch im Bereich Gesundheit nicht präsent. Soll sich ändern. Na ja, ich bin gespannt.
Fazit : Navigieren nach Medizin-Informationen im Internet ist mehr oder weniger Glückssache. Leider
Jumaat, 28 September 2012
Arzt Latein ? Medizinische Befunde in Patientensprache übersetzen
Die Sprache von Ärzten ist häufig für die "Laien" unverständliches Ärztelatein. Man kann sich drüber streiten, ob das nun gewollt oder ungewollt ist. Aber auf jeden Fall ist es hinderlich, wenn die Patienten nicht wissen, was eigentlich in einem Befund bzw. Arztbrief gemeint ist.
Hier setzt die Initiative von Medizinstudenten an, die einen Dolmetscherservice Arzt - Deutsch anbieten. Kostenlos ! Allerdings eben nur zu den regulären "Zeiten", d.h. nun nicht 365 Tagee, 24 h am Tag. Immerhin sollen die Studenten und die sie betreuenden Ärzte auch mal Feierabend bzw. Wochenende haben.
Da unser Projekt webhealth damals in den Anfängen eine ganz ähnliche Idee von häufig gestellten Fragen von Patienten hatte bzw. noch hat, finde ich die Idee an sich sehr gut. So ganz unproblematisch ist es nicht, wenn eine Patientenberatung bzw. Information auf den individuellen Einzelfall so erfolgt. Auch wenn es nur eine "Übersetzung" ist.
Zudem spricht es ja Bände über die fehlende Transparenz und Patientenorientierung, wenn so ein Angebot überhaupt notwendig ist.
Hier setzt die Initiative von Medizinstudenten an, die einen Dolmetscherservice Arzt - Deutsch anbieten. Kostenlos ! Allerdings eben nur zu den regulären "Zeiten", d.h. nun nicht 365 Tagee, 24 h am Tag. Immerhin sollen die Studenten und die sie betreuenden Ärzte auch mal Feierabend bzw. Wochenende haben.
Da unser Projekt webhealth damals in den Anfängen eine ganz ähnliche Idee von häufig gestellten Fragen von Patienten hatte bzw. noch hat, finde ich die Idee an sich sehr gut. So ganz unproblematisch ist es nicht, wenn eine Patientenberatung bzw. Information auf den individuellen Einzelfall so erfolgt. Auch wenn es nur eine "Übersetzung" ist.
Zudem spricht es ja Bände über die fehlende Transparenz und Patientenorientierung, wenn so ein Angebot überhaupt notwendig ist.
Verband der Selbsthilfe Soziale Phobie und Schüchternheit (VSSPS)
Verband der Selbsthilfe Soziale Phobie und Schüchternheit (VSSPS)
Die Unterscheidung zwischen der Sozialen Phobie und einer eher selbstunsicher-vermeidenden Persönlichkeit bzw. Schüchternheit ist gar nicht so einfach. Umso interessanter finde ich die Webseiten des Bundesverbands der Selbsthilfe Soziale Phobie. Aktuell läuft da eine Umfrage, die sich mit dem Thema Partnerschaft / Sexualität und Sozialer Phobie beschäftigt. Einfach mal reinklicken und damit die Arbeit der Selbsthilfe zur Entwicklung neuer Leitlinien bzw. Behandlungsoptionen fördern.
Für mich ist das wesentliche Unterscheidungskriterium der Phobie, dass die Angst vor einer als peinlich bzw. blammierend erlebten Situation in der Öffentlichkeit zu Vermeidungsverhalten führte.
Die Unterscheidung zwischen der Sozialen Phobie und einer eher selbstunsicher-vermeidenden Persönlichkeit bzw. Schüchternheit ist gar nicht so einfach. Umso interessanter finde ich die Webseiten des Bundesverbands der Selbsthilfe Soziale Phobie. Aktuell läuft da eine Umfrage, die sich mit dem Thema Partnerschaft / Sexualität und Sozialer Phobie beschäftigt. Einfach mal reinklicken und damit die Arbeit der Selbsthilfe zur Entwicklung neuer Leitlinien bzw. Behandlungsoptionen fördern.
Für mich ist das wesentliche Unterscheidungskriterium der Phobie, dass die Angst vor einer als peinlich bzw. blammierend erlebten Situation in der Öffentlichkeit zu Vermeidungsverhalten führte.
Khamis, 27 September 2012
Abnehmen: Die Abnehmpille gibt es nicht
Abnehmen: Das Wundermittel gibt es nicht
Die Versuchung ist gross. Nicht nur zum Naschen bzw. zu den Kalorienbomben, wenn man eigentlich satt sein sollte. Sondern zu Appetitzüglern bei Adipositas und Übergewicht über mehr oder weniger dubiose Internetapotheken zu greifen.
Reicht es, eine Pille einzuwerfen, um dann schneller satt zu werden ? Die angeblichen Quellmittel aus Kollagen, Cellulose oder Alginaten sollen rein physikalisch wirken, d.h. werden nicht aufgenommen. Sie halten aber auch ihre Versprechungen eben nicht. Trickreich aus Sicht der Hersteller : Sie gelten (noch nicht) als Medikamente, da sie eben nicht resorbiert und im Gehirn oder sonstige Wege im Blut pharmakologisch wirken. Was aber Nebenwirkungen bzw. Fehlanwendungen nicht ausschliesst. Und das Sättigungsgefühl wird eher verschoben auf die Abendstunden bzw. die Nacht und eben nicht ausgeshaltet.
Wesentlich unangenehmer sind die Fettblocker, die als Wundermittel zum Abnehmen verspreochen werden. Da soll angeblich das Fett nicht aufgenommen werden bzw. die Fette im Körper nicht verarbeitet bzw. aufgespalten . Das bekannteste Beispiel ist hier Orlistat. Das ist mehr oder weniger so wie bei einem Patienten mit Bauchspeicheldrüsenentzündung. Klingt ja toll, ist aber in aller Regel mit heftigen Blähungen, Fettstuhl bzw. Durchfall verbunden. Mal ganz davon abgesehen, dass es ungesund ist, lassen die meisten Patienten also schnell die Finger von diesen Mitteln. Nicht zuletzt, weil sie eben auch sonst im Körper jede Menge Schäden anrichten können.
Bleiben die Appetitzügler. Während früher hier Stimulanzien scheinbar in Mode waren, haben Apptetitzügler offenbar nur noch im Internet ihren Schwarzmarkt. Aus der Erfahrung in einer Klinik für Essstörungen kann ich jedenfalls sagen, dass Appetitzügler selten einen dauerhaften Effekt haben.
Fazit : Die Versuchung für die Wundermittel und Wunderpräparate aus dem Internet zum Abnehmen ist riesig. Ebenso aber die Gewinne der Anbieter bzw. der Partnernetzwerke, die dann eine Provision vom Hesteller kassieren und daher alle möglichen Versprechungen machen.
Die Versuchung ist gross. Nicht nur zum Naschen bzw. zu den Kalorienbomben, wenn man eigentlich satt sein sollte. Sondern zu Appetitzüglern bei Adipositas und Übergewicht über mehr oder weniger dubiose Internetapotheken zu greifen.
Reicht es, eine Pille einzuwerfen, um dann schneller satt zu werden ? Die angeblichen Quellmittel aus Kollagen, Cellulose oder Alginaten sollen rein physikalisch wirken, d.h. werden nicht aufgenommen. Sie halten aber auch ihre Versprechungen eben nicht. Trickreich aus Sicht der Hersteller : Sie gelten (noch nicht) als Medikamente, da sie eben nicht resorbiert und im Gehirn oder sonstige Wege im Blut pharmakologisch wirken. Was aber Nebenwirkungen bzw. Fehlanwendungen nicht ausschliesst. Und das Sättigungsgefühl wird eher verschoben auf die Abendstunden bzw. die Nacht und eben nicht ausgeshaltet.
Wesentlich unangenehmer sind die Fettblocker, die als Wundermittel zum Abnehmen verspreochen werden. Da soll angeblich das Fett nicht aufgenommen werden bzw. die Fette im Körper nicht verarbeitet bzw. aufgespalten . Das bekannteste Beispiel ist hier Orlistat. Das ist mehr oder weniger so wie bei einem Patienten mit Bauchspeicheldrüsenentzündung. Klingt ja toll, ist aber in aller Regel mit heftigen Blähungen, Fettstuhl bzw. Durchfall verbunden. Mal ganz davon abgesehen, dass es ungesund ist, lassen die meisten Patienten also schnell die Finger von diesen Mitteln. Nicht zuletzt, weil sie eben auch sonst im Körper jede Menge Schäden anrichten können.
Bleiben die Appetitzügler. Während früher hier Stimulanzien scheinbar in Mode waren, haben Apptetitzügler offenbar nur noch im Internet ihren Schwarzmarkt. Aus der Erfahrung in einer Klinik für Essstörungen kann ich jedenfalls sagen, dass Appetitzügler selten einen dauerhaften Effekt haben.
Fazit : Die Versuchung für die Wundermittel und Wunderpräparate aus dem Internet zum Abnehmen ist riesig. Ebenso aber die Gewinne der Anbieter bzw. der Partnernetzwerke, die dann eine Provision vom Hesteller kassieren und daher alle möglichen Versprechungen machen.
Neu: Videoaufzeichnungen von Burnout = Depression? -
Neu: Videoaufzeichnungen von Burnout = Depression? - Landesaerztekammer Baden-Wuerttemberg
Eine interessante Videofortbildung, die sich eigentlich primär an Ärzte bzw. Psychotherapeuten wendet, handelt über die Abgrenzung von Depressionen zum Burnout-Syndrom.
Gerade psychische Probleme mit Bezug auf den Arbeitsplatz haben eine hohe Relevanz. Schlicht und ergreifend haben sowohl die Krankenkassen wie auch die Rentenversicherungen ein sehr hohes wirtschaftliches Interesse daran, dass sich hier die Behandlung verbessert. Schliesslich löst langsam aber sicher die doch recht unspezifische Burnout-Diagose andere körperliche Krankschreibungen ab. Vermutlich sind nur noch Rückenleiden häufiger bzw. in Hinblick auf die Dauer problematischer.
Eine interessante Videofortbildung, die sich eigentlich primär an Ärzte bzw. Psychotherapeuten wendet, handelt über die Abgrenzung von Depressionen zum Burnout-Syndrom.
Gerade psychische Probleme mit Bezug auf den Arbeitsplatz haben eine hohe Relevanz. Schlicht und ergreifend haben sowohl die Krankenkassen wie auch die Rentenversicherungen ein sehr hohes wirtschaftliches Interesse daran, dass sich hier die Behandlung verbessert. Schliesslich löst langsam aber sicher die doch recht unspezifische Burnout-Diagose andere körperliche Krankschreibungen ab. Vermutlich sind nur noch Rückenleiden häufiger bzw. in Hinblick auf die Dauer problematischer.
Aggressionen im Schlaf Warnzeichen für Parkinson ?
Eine für mich neue Erkenntnis aus der Welt der Neurologie, die sich mit der Früherkennung von Morbus Parkinson beschäftigt. Danach weisen aggressives Verhalten in der Nacht mit Schlagen bzw. Treten u.a. auf ein erhöhtes Risiko hin, später eine Schüttellähmung (= Parkinson) zu entwickeln.Nun gibt es natürlich auch andere Ursachen für diese Schlafstörung. Aber für Partnerinnen bzw. Partner könnte eine neu aufgetretende Schlafproblematik dann eben Anlass sein einen Arzt aufzusuchen. Statt also das Zimmer (oder gar den Partner) zu wechseln, sollte man an neurologische Ursachen denken !
Pharmazeutische Zeitung online: Softdrinks: Dickmacher Zuckerwasser
Pharmazeutische Zeitung online: Softdrinks: Dickmacher Zuckerwasser
Cola und andere Softdrinks machen Kinder (und nicht nur die) dick. Gut, dass ist jetzt nicht so ganz unbekannt. Aber in der letzten Zeit gibt es immer mehr Initiativen, die sich gerade mit XXL-Drinks bei Fastfood-Ketten beschäftigen, die als Zielgruppe Kinder und Jugendliche haben. Gerade diese Kalorienbomben werden heute als ein wesentlich Faktor zur Entwicklung der Adipositas angesehen.
Nun ist es sicher richtig, das Zuckerwasser aus den Bechern der Kids zu verbannen. Ob nun aber Fruchtsäfte immer so viel weniger Kalorien bzw. Zucker haben ?
Besser wäre häufig schlicht Leitungswasser bzw. Mineralwasser, Fruchttee ohne Zucker und eben auch ausreichend Bewegung
Cola und andere Softdrinks machen Kinder (und nicht nur die) dick. Gut, dass ist jetzt nicht so ganz unbekannt. Aber in der letzten Zeit gibt es immer mehr Initiativen, die sich gerade mit XXL-Drinks bei Fastfood-Ketten beschäftigen, die als Zielgruppe Kinder und Jugendliche haben. Gerade diese Kalorienbomben werden heute als ein wesentlich Faktor zur Entwicklung der Adipositas angesehen.
Nun ist es sicher richtig, das Zuckerwasser aus den Bechern der Kids zu verbannen. Ob nun aber Fruchtsäfte immer so viel weniger Kalorien bzw. Zucker haben ?
Besser wäre häufig schlicht Leitungswasser bzw. Mineralwasser, Fruchttee ohne Zucker und eben auch ausreichend Bewegung
Rabu, 26 September 2012
Cannabis und Alkohol - Kiffen führt zum Führerscheinverlust
Cannabis und Alkohol - VG Frankfurt (Oder) zur Fahrerlaubnisentziehung und Trennungsvermögen | beck-community
Kiffen ist doch total normal und wer wird sich schon über Cannabis aufregen ? Nun, die Polizei bzw. Führerscheinbehörde !
Auch wenn es viele unserer Patienten (hier mit ADHS im Erwachsenenalter ) nicht wahrhaben wollen, so droht schon vergleichsweise schnell ein dauerhafter Entzug des Führerscheins. Die besonders "dummen" bzw. häufig sich selber total falsch einschätzenden Typen sind dann auch noch alkoholisiert. Das findet dann vor Gericht besonders negative Berücksichtigung.
Mir sind jetzt mehrere Klienten bekannt, die dauerhaft ihren Lappen los sind. Und ganz ehrlich : Ich finde das richtig, da ich solchen Verkehrsteilnehmern eben in der Nacht oder am Tag auch nicht begegnen möchte.
Kiffen ist doch total normal und wer wird sich schon über Cannabis aufregen ? Nun, die Polizei bzw. Führerscheinbehörde !
Auch wenn es viele unserer Patienten (hier mit ADHS im Erwachsenenalter ) nicht wahrhaben wollen, so droht schon vergleichsweise schnell ein dauerhafter Entzug des Führerscheins. Die besonders "dummen" bzw. häufig sich selber total falsch einschätzenden Typen sind dann auch noch alkoholisiert. Das findet dann vor Gericht besonders negative Berücksichtigung.
Mir sind jetzt mehrere Klienten bekannt, die dauerhaft ihren Lappen los sind. Und ganz ehrlich : Ich finde das richtig, da ich solchen Verkehrsteilnehmern eben in der Nacht oder am Tag auch nicht begegnen möchte.
Das Wichtigste zu bipolaren Stoerungen: Manisch-depressive Störung verstehen
Unter den psychiatrischen Störungen hat die Bipolare Störung noch immer eine schwierige Position. Obwohl bis zu 3 Prozent der Bevölkerung unter dem Wechsel von wiederkehrenden Phasen der Depression und dann (häufig nach einem völlig beschwerdefreien Intervall) den so dramatisch ablaufenden manischen Phasen leiden, wird die Störung häufig viel zu lange nicht richtig zugeordnet und damit auch nicht richtig behandelt.
Das soll eine neue Leitlinien (sog. S3 Leitlinie zur Bipolaren Störung) ändern. Neben Empfehlungen zur Diagnostik und eben Behandlung u.a. mit Antidepressiva bzw. sog. Phasenprophylaktika werden auch die Rolle der Selbsthilfe und neue Ideen wie beispielsweise Stimmungstagebücher in den neuen Medien über Apps bzw. Internet angesprochen. Doch gerade flächendeckende Selbsthilfegruppen oder auch nur eine ausreichende Zahl von Psychiatern oder gar Spezialambulanzen fehlen !
Das führt dann u.a. dazu, dass die Betroffenen eben früher oder später die notwendige Medikation weglassen und eine erneute Episode der Manie oder Depression droht.
Einen interessanten Artikel zum Thema findet man hier
Das soll eine neue Leitlinien (sog. S3 Leitlinie zur Bipolaren Störung) ändern. Neben Empfehlungen zur Diagnostik und eben Behandlung u.a. mit Antidepressiva bzw. sog. Phasenprophylaktika werden auch die Rolle der Selbsthilfe und neue Ideen wie beispielsweise Stimmungstagebücher in den neuen Medien über Apps bzw. Internet angesprochen. Doch gerade flächendeckende Selbsthilfegruppen oder auch nur eine ausreichende Zahl von Psychiatern oder gar Spezialambulanzen fehlen !
Das führt dann u.a. dazu, dass die Betroffenen eben früher oder später die notwendige Medikation weglassen und eine erneute Episode der Manie oder Depression droht.
Einen interessanten Artikel zum Thema findet man hier
Asthma-Schulung für Kinder und Jugendliche in Uelzen
Eher durch Zufall bin ich auf ein prämiertes Projekt unseres hiesigen Krankenhauses in Uelzen gestossen. Die Abteilung Kinder- und Jugendmedizin bietet nach den Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften eine Asthma-Schulung für Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren an.
"Heideluft" ist nicht nur gesund, sondern kindgerecht gemacht.
Zunächst wird geschaut, ob in der Asthma-Diagnostik noch "Lücken" sind, d.h. eine Peak-flow-Messung bzw. ggf. auch Allergie-Diagnostik (z.B. Prick-Test) gehört dazu. Auch Entspannungstechniken sollen in dem mehrtätigen Workshop vermittelt werden. Wichtiger finde ich aber noch Sport in Form von Schwimmen und Waldlauf (das Klinikum liegt direkt an einem Wald mit Wildgehege).
Inhaltlich gehen die Kinder und Jugendlichen auf Entdeckung nach den "3 Dicken" , also die Bedeutung der Muskulatur und Verkrampfung (Obstruktion), von Schleimhaut und Schleim. Daneben werden sie als Lungendetektive geschult atemerleichternde Techniken zu erlernen.
Derartige Projekte finde ich sehr gut, zumal sie in den Herbstferien (22-25.10.2012) und dann Osterferien 2013 angeboten werden. Nachahmenswert !
"Heideluft" ist nicht nur gesund, sondern kindgerecht gemacht.
Zunächst wird geschaut, ob in der Asthma-Diagnostik noch "Lücken" sind, d.h. eine Peak-flow-Messung bzw. ggf. auch Allergie-Diagnostik (z.B. Prick-Test) gehört dazu. Auch Entspannungstechniken sollen in dem mehrtätigen Workshop vermittelt werden. Wichtiger finde ich aber noch Sport in Form von Schwimmen und Waldlauf (das Klinikum liegt direkt an einem Wald mit Wildgehege).
Inhaltlich gehen die Kinder und Jugendlichen auf Entdeckung nach den "3 Dicken" , also die Bedeutung der Muskulatur und Verkrampfung (Obstruktion), von Schleimhaut und Schleim. Daneben werden sie als Lungendetektive geschult atemerleichternde Techniken zu erlernen.
Derartige Projekte finde ich sehr gut, zumal sie in den Herbstferien (22-25.10.2012) und dann Osterferien 2013 angeboten werden. Nachahmenswert !
Die FamBELA-Studie untersucht die Stressbelastungen von Familien mit einem an Diabetes mellitus Typ I erkranktem Kind. - Macht mit! - Diabetes-Kids.de
Die FamBELA-Studie untersucht die Stressbelastungen von Familien mit einem an Diabetes mellitus Typ I erkranktem Kind. - Macht mit! - Diabetes-Kids.de
Diesen Studienaufruf möchte ich gerne unterstützen. Es geht um die Stressbelastung von Familien mit Kindern und Jugendlichen, die an einem insulinpflichtigen Diabetes melltitus erkrankt sind.
Während meiner Studienzeit hatte ich mehrere Freunde bzw. eine Freundin mit Diabetes. Die Belastungen durch eine chronische Erkrankung sind nicht von der Hand zu weisen. Und auch in der Klinik für Essstörungen sind uns einige Patientinnen mit Typ I Diabetes nachhaltig in Erinnerung, die sicher ganz erhebliche eigene Belastungen hatten. Aber eben auch nicht gerade "pflegeleicht" sind.
Diesen Studienaufruf möchte ich gerne unterstützen. Es geht um die Stressbelastung von Familien mit Kindern und Jugendlichen, die an einem insulinpflichtigen Diabetes melltitus erkrankt sind.
Während meiner Studienzeit hatte ich mehrere Freunde bzw. eine Freundin mit Diabetes. Die Belastungen durch eine chronische Erkrankung sind nicht von der Hand zu weisen. Und auch in der Klinik für Essstörungen sind uns einige Patientinnen mit Typ I Diabetes nachhaltig in Erinnerung, die sicher ganz erhebliche eigene Belastungen hatten. Aber eben auch nicht gerade "pflegeleicht" sind.
Verbrennung durch Wärmepflaster, Wärmesalbe oder Wärmflaschen
Eben kommt eine Patientin zu mir, der von unseren Krankenschwestern die Wärmflasche weggenommen wurde. Patientinnen mit Anorexie weisen häufig ganz erhebliche Temperaturwahrnehmungsstörungen auf. In der Erwartung, dass Wärem gegen die Beschwerden der Wiederernährung helfen, sind zu heisse Wärmflaschen bei uns ein Problem.
Die dadurch ausgelösten Verbrennungen bzw. auch kosmetisch unschönen roten Hautveränderungen sind da gar nicht selten, wenn wir nicht die Fremdkontrolle über die Temperatur übernehmen.
Dazu passend ein Blogbeitrag aus der Onlinepräsens des Ärzteblatts. Dort geht es auch um entsprechende Probleme durch Capsaicin-Salbe bzw. Pflaster (sog. ABC-Pflaster und ähnliche Angebote), die gerne bei Verspannungen bzw. Schmerzen eingesetzt werden. Ich bin eigentlich ein grosser Anhänger von Capsaicin bei neuropathischen Beschwerden. Aber einige Patientinnen und Patienten übertreiben auch hier bzw. verstehen die Wärmeanwendung falsch.
Gerade wenn dann zusätzliche Wärmezufuhr über zu heisses Wasser, Bestrahlung etc kommt, wird die Haut und damit das Gewebe geschädigt.
Auch wenn es jetzt wieder kühler wird : Zuviel Wärme ist ungesund.
Die dadurch ausgelösten Verbrennungen bzw. auch kosmetisch unschönen roten Hautveränderungen sind da gar nicht selten, wenn wir nicht die Fremdkontrolle über die Temperatur übernehmen.
Dazu passend ein Blogbeitrag aus der Onlinepräsens des Ärzteblatts. Dort geht es auch um entsprechende Probleme durch Capsaicin-Salbe bzw. Pflaster (sog. ABC-Pflaster und ähnliche Angebote), die gerne bei Verspannungen bzw. Schmerzen eingesetzt werden. Ich bin eigentlich ein grosser Anhänger von Capsaicin bei neuropathischen Beschwerden. Aber einige Patientinnen und Patienten übertreiben auch hier bzw. verstehen die Wärmeanwendung falsch.
Gerade wenn dann zusätzliche Wärmezufuhr über zu heisses Wasser, Bestrahlung etc kommt, wird die Haut und damit das Gewebe geschädigt.
Auch wenn es jetzt wieder kühler wird : Zuviel Wärme ist ungesund.
Selasa, 25 September 2012
Krebsfrueherkennung - Stiftung Warentest
Krebsfrueherkennung - Stiftung Warentest
Vorsorge bzw. frühzeitiges Erkennen von Krebs kann überlebenswichtig sein. Wer würde da nicht ggf. ein paar Euro mehr ausgeben, wenn damit Krebs frühzeitig entdeckt oder gar verhindert werden würde.
Immer häufiger treten dann Ärzte bzw. ganze Gesundheitszentren (Diagnosekliniken) mit Angeboten an die Patienten heran, die "über die Kassenmedizin" hinaus angeboten werden und selber bezahlt werden müssen.
Nun sind weder die Gesetzlichen Krankenkassen noch Privatkassen so unklug, dass sie nicht sinnvolle Krebsfrüherkennungsmethoden bezahlen würden. Wenn es sich denn wirtschaftlich bzw. medizinisch als sinnvoll erweisen würde. Dies ist aber längst nicht immer der Fall.
Die Stiftung Warentest hat eine ganz interesante Zusammenstellung der gängigen Vorsorge bzw. Früherkennungstest bei Krebs zusammengestellt. Wobei der Markt durch neue Bildgebung mit Kernspin bzw. neue genetische Tests ständig wächst.
Grundsätzlich gilt : So toll wie sie angeboten sind, sind viele der Methoden leider nicht. Wichtiger als teure Angebote wäre es dagegen, sich an die gängigen Angebote zu halten und diese auch tatsächlich wahrzunehmen.
Denn : Je früher man handeln kann, desto besser die Prognose
Vorsorge bzw. frühzeitiges Erkennen von Krebs kann überlebenswichtig sein. Wer würde da nicht ggf. ein paar Euro mehr ausgeben, wenn damit Krebs frühzeitig entdeckt oder gar verhindert werden würde.
Immer häufiger treten dann Ärzte bzw. ganze Gesundheitszentren (Diagnosekliniken) mit Angeboten an die Patienten heran, die "über die Kassenmedizin" hinaus angeboten werden und selber bezahlt werden müssen.
Nun sind weder die Gesetzlichen Krankenkassen noch Privatkassen so unklug, dass sie nicht sinnvolle Krebsfrüherkennungsmethoden bezahlen würden. Wenn es sich denn wirtschaftlich bzw. medizinisch als sinnvoll erweisen würde. Dies ist aber längst nicht immer der Fall.
Die Stiftung Warentest hat eine ganz interesante Zusammenstellung der gängigen Vorsorge bzw. Früherkennungstest bei Krebs zusammengestellt. Wobei der Markt durch neue Bildgebung mit Kernspin bzw. neue genetische Tests ständig wächst.
Grundsätzlich gilt : So toll wie sie angeboten sind, sind viele der Methoden leider nicht. Wichtiger als teure Angebote wäre es dagegen, sich an die gängigen Angebote zu halten und diese auch tatsächlich wahrzunehmen.
Denn : Je früher man handeln kann, desto besser die Prognose
Übergewicht bei Kindern : Süssigkeiten nach dem Essen schuld an Adipositas?
Übergewichtige Kinder werden bzw. bleiben später adipöse Erwachsene. Nicht zuletzt deshalb ist die Forschung zu den Risikofaktoren der Adipositas so wichtig. Eine ganz interessante Studie untersuchte nun, wie sich adipöse Kinder im Vergleich zu ihren Geschwistern in Hinblick auf das Essverhalten verhalten.
Dabei ging es u.a. um die Frage, wie der Süssigkeitenkonsum bzw. Snacks nach der eigentlichen Hauptmahlzeit war. Obwohl man ja nun annehmen könnte, dass diese Kinder eher vorsichtiger sein müssten, griffen sie häufiger als ihre Geschwister zum Snack. Das führte im Durchschnitt zu ca 90 kcal pro Tag mehr. Diese scheinbar "kleine" Kalorienmenge führt aber in der täglichen Aufsummierung dann eben genau zu dem Mehrangebot, das dann sich in Fett auswirkt.
Mahlzeiten bzw. ein "Überessen" auch wenn man nicht mehr hungrig ist, ist damit ein wesentliches Kennzeichen der Kinder mit Adipositas.
Bettruhe: Die vielen Mythen um den gesunden Schlaf
Aufwachen in der Nacht ist die Norm und nicht die Störung. Häufig beherrschen falsche Erwartungen an einen "normalen Schlaf" die Gedanken von Patiententinnen und Patienten, die sich wegen Schlafstörungen beim Arzt vorstellen. 28 mal in der Nacht werden wir durchschnittlich wach. Und schlafen in aller Regel wieder ein. Mit zunehmendem Alter verkürzt sich der Anteil des Schlafs und speziell auch der tieferen Schlaf-Phasen (REM-Schlaf). Während man früher sich wenig dabei dachte, wenn man "nur 4-5 Stunden Schlaf fand, so gilt heute ausreichender Schlaf als Voraussetzung für Konzentrations- und Leistungsfähigkeit im Beruf.
Häufig prägen dann die Mehrfachbelastungen von Familie, Partnerschaft und Beruf die innere Anspannung von Frauen mit Schlafstörungen.
Als Kriterium für gesunden Schlaf gilt aber nicht die Dauer, sondern einzig und allein die Qualität des Schlafs. Wenn man (bzw Frau morgens ausgeschlafen und munter aufwacht, ist dies völlig o.K.
Mehr über häufige Mythen zum Thema Schalaf in dem interessanten Artikel der Ärztezeitung Bettruhe: Die vielen Mythen um den gesunden Schlaf
Isnin, 24 September 2012
Geschwollene Lymphknoten : Nach 3 Wochen zum Ultraschall !
Geschwollene Lympkknotensind nun gerade bei Erkältungserkrankungen eigentlich ein gutes Zeichen. Schlieslich tut das Immunsystem nur seinen Job und schickt die körpereigene Abwehr an die Beseitung der Eindringlinge, die für die lästigen Viren mit entsprechendem Schnupfen und Gliederschmerzen führen. Fieber ist dann ein Zeichen einer funktionierenden Körperabwehr, wozu eben auch die Lymphknotenvergrösserung gehört. Es besteht also meist kein Grund zur Sorge, wenn man Lymphknoten am Hals bzw. unter den Unterkiefern bzw. am Ohr tastet.
Aber wenn die Lymphknoten tastbar länger als 3 bis 4 Wochen vergrössert sind, gehört auf jeden Fall ein Arzt dazu. Hier kann man danit einer Ultraschalluntersuchung schon eine ganze Menge Aussagen machen und häufig die Betroffen beruhigen.
Überstunden und Wochenendarbeit :Depressionen und Burnout durch zu viel Arbeit ?
Wer häufiger Überstunden machen muss bzw. am Wochenende arbeitet, ist häufiger psychisch krank. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der AOK zu Fehlzeiten.
Nun habe ich selber gerade einen Wochenenddienst in der Klinik hinter mir, so dass mich die Studie hinsichtlich Burn out -Gefährdung schon nachdenklich macht. Das Problem ist ja, dass sich in der heutigen Arbeitswelt die Grenzen zwischen Beruf und "Freizeit" immer weiter verwischen. Mein Dinest in der Klinik wird teilweise als Freizeit gesehen, was natürlich ein Witz ist. Schlafstörungen bzw. eben Erschöpfung und psychosomatische Probleme sind dann gehäuft, wenn das Ausgleichsprogramm bzw. die Einbindung in eine intakte Gemeinschaft mit Freizeitaktivitäten, Familie oder Kirche-/ Vereinsarbeit fehlt. Und wer kann sich das noch neben den Überstunden oder Zusatzarbeit leisten ?
Üblicherweise ist es aber eher so, dass eben auch weit schlechter bezahlte Berufe mit Schicht- und Wochenendarbeit bzw. erwarteten Überstunden bzw. fehlender Grenze zwischen Beruf und "frei" betroffen sind. Immer mehr Menschen müssen einen zweiten Beruf auf 400 Euro -Basis machen, damit sie überhaupt über die Runden kommen.
Gerade Alleinerziehende sind hier in der Armutsfalle. Burnout ist also nicht nur ein Problem der Manager oder Lehrer. Burnout ist auch ein gesellschaftliches Problem.
Nun habe ich selber gerade einen Wochenenddienst in der Klinik hinter mir, so dass mich die Studie hinsichtlich Burn out -Gefährdung schon nachdenklich macht. Das Problem ist ja, dass sich in der heutigen Arbeitswelt die Grenzen zwischen Beruf und "Freizeit" immer weiter verwischen. Mein Dinest in der Klinik wird teilweise als Freizeit gesehen, was natürlich ein Witz ist. Schlafstörungen bzw. eben Erschöpfung und psychosomatische Probleme sind dann gehäuft, wenn das Ausgleichsprogramm bzw. die Einbindung in eine intakte Gemeinschaft mit Freizeitaktivitäten, Familie oder Kirche-/ Vereinsarbeit fehlt. Und wer kann sich das noch neben den Überstunden oder Zusatzarbeit leisten ?
Üblicherweise ist es aber eher so, dass eben auch weit schlechter bezahlte Berufe mit Schicht- und Wochenendarbeit bzw. erwarteten Überstunden bzw. fehlender Grenze zwischen Beruf und "frei" betroffen sind. Immer mehr Menschen müssen einen zweiten Beruf auf 400 Euro -Basis machen, damit sie überhaupt über die Runden kommen.
Gerade Alleinerziehende sind hier in der Armutsfalle. Burnout ist also nicht nur ein Problem der Manager oder Lehrer. Burnout ist auch ein gesellschaftliches Problem.
Adipositas-Chirurgie: Diabetes-Risiko wegschneiden
Adipositas-Chirurgie: Diabetes-Risiko wegschneiden
"Nehmen Sie ab, sie bringen sich sonst um". Wer unter schwerer Adipositas Grad 2 oder 3 leidet, wird dies von seinem Hausarzt schon genug gehört haben. Nur leider ist es gar nicht so einfach, Gewicht abzunehmen und die Bewegung zu steigern. Und die Folgeprobleme wie Diabetes melltitus warten nicht darauf, dass nun der Abnehmerfolg einsetzt. Eine Operation führte in der zitierten Studie zu einer Gewichtsreduktion von 20 kg! Durchschnittlich ! Sonst gilt es schon als Erfolg, wenn Patienten im Folgejahr nicht 5 Prozent mehr an Gewicht ZULEGEN.
In unserer Klinik haben wir immer wieder Patientinnen und Patienten mit Adipositas, bei denen die Krankenkasse eine bariatische Operation zur Gewichtsregulation verweigert. Das kann aus esspsychotherapeutischer Sicht sinnvoll sein. Immer dann, wenn eine wirliche psychogene Essstörung wie eine Binge eating Störung vorliegt, mag ein Magenband oder eine Magenverkleinerung zwar attraktiv klingen, aber eben ohne parallele Bearbeitung der psychogenen Problematik wenig dauerhaft helfen.
Andererseits häufen sich die Studien, die eben den Nutzen von Operationen belegen. Eine Operation hat somit mindestens den doppelten postiven Effekt wie die immer und immer wieder vergeblich angemahnten Veränderungen des Lebensstils. Wenn von 13 adipösen Patienten dann nach der Op 10 keine Zuckerkrankheit entwickeln, die es sonst erwischen würde, ist das für mich ein gewichtiges Argument.
"Nehmen Sie ab, sie bringen sich sonst um". Wer unter schwerer Adipositas Grad 2 oder 3 leidet, wird dies von seinem Hausarzt schon genug gehört haben. Nur leider ist es gar nicht so einfach, Gewicht abzunehmen und die Bewegung zu steigern. Und die Folgeprobleme wie Diabetes melltitus warten nicht darauf, dass nun der Abnehmerfolg einsetzt. Eine Operation führte in der zitierten Studie zu einer Gewichtsreduktion von 20 kg! Durchschnittlich ! Sonst gilt es schon als Erfolg, wenn Patienten im Folgejahr nicht 5 Prozent mehr an Gewicht ZULEGEN.
In unserer Klinik haben wir immer wieder Patientinnen und Patienten mit Adipositas, bei denen die Krankenkasse eine bariatische Operation zur Gewichtsregulation verweigert. Das kann aus esspsychotherapeutischer Sicht sinnvoll sein. Immer dann, wenn eine wirliche psychogene Essstörung wie eine Binge eating Störung vorliegt, mag ein Magenband oder eine Magenverkleinerung zwar attraktiv klingen, aber eben ohne parallele Bearbeitung der psychogenen Problematik wenig dauerhaft helfen.
Andererseits häufen sich die Studien, die eben den Nutzen von Operationen belegen. Eine Operation hat somit mindestens den doppelten postiven Effekt wie die immer und immer wieder vergeblich angemahnten Veränderungen des Lebensstils. Wenn von 13 adipösen Patienten dann nach der Op 10 keine Zuckerkrankheit entwickeln, die es sonst erwischen würde, ist das für mich ein gewichtiges Argument.
Ahad, 23 September 2012
Aderlass bei Bluthochdruck : Mittelaltermedizin versus Antihypertensiva ?
Studie der Charite
Manchmal reibe ich mir die Augen, wenn ich die Medizin-Nachrichten lese. Aderlass wird von einem Team von Ärzten der Berliner Charité als neue alte Methode bei Patienten mit Bluthochdruck untersucht. Vier mal 300 ml Blut werden den Patienten abgezapft, u.a. um einen möglicherweise erhöhten Eisenspiegel zu senken.
Das erinnert mich an meine Anfänge als Arzt im Praktikum im Kreiskrankenhaus Aurich in der Inneren Medizin. Da gehörte Aderlass auch zu den Behandlungen, die wir zur Schlaganfallbehandlung und eben bei erhöhtem Blutdruck regelmässig einsetzten. Heute bin ich mir nicht ganz so sicher, ob wir das aus medizinischen oder eher gärternischen Gründen gemacht haben. Angeblich soll der Stationspfleger mit dem gezapften Blut seine Rosen gedüngt haben.... Wahrscheinlich nur ein urbanes Märchen.
Was ich aber gar nicht so schlecht finde : Alte Therapieverfahren werden neu untersucht. Wer weiss, vielleicht ist einmal Aderlaß wie zu Zeiten der Quacksalber im Mittelalter genauso wirksam wie die heutigen Sartane, ACE-Hemmer oder Betablocker ?
Ich glaube es zwar nicht, bin aber auf die Ergebnisse gespannt.
Manchmal reibe ich mir die Augen, wenn ich die Medizin-Nachrichten lese. Aderlass wird von einem Team von Ärzten der Berliner Charité als neue alte Methode bei Patienten mit Bluthochdruck untersucht. Vier mal 300 ml Blut werden den Patienten abgezapft, u.a. um einen möglicherweise erhöhten Eisenspiegel zu senken.
Das erinnert mich an meine Anfänge als Arzt im Praktikum im Kreiskrankenhaus Aurich in der Inneren Medizin. Da gehörte Aderlass auch zu den Behandlungen, die wir zur Schlaganfallbehandlung und eben bei erhöhtem Blutdruck regelmässig einsetzten. Heute bin ich mir nicht ganz so sicher, ob wir das aus medizinischen oder eher gärternischen Gründen gemacht haben. Angeblich soll der Stationspfleger mit dem gezapften Blut seine Rosen gedüngt haben.... Wahrscheinlich nur ein urbanes Märchen.
Was ich aber gar nicht so schlecht finde : Alte Therapieverfahren werden neu untersucht. Wer weiss, vielleicht ist einmal Aderlaß wie zu Zeiten der Quacksalber im Mittelalter genauso wirksam wie die heutigen Sartane, ACE-Hemmer oder Betablocker ?
Ich glaube es zwar nicht, bin aber auf die Ergebnisse gespannt.
Sabtu, 22 September 2012
Rauchen : Wie schlimm ist Gelegenheit-Rauchen ?
In der Onlineausgabe der Sueddeutschen fand ich diesen Artikel zum Thema Gelegenheitsraucher. Wie schädlich ist es, wenn man aus "Genuss" mal zum Glimmstengel greift ? Und wann beginnt die Nikotinsucht zum gesundheitlichen Problem zu werden ?
Wenn es unter der magischen Grenze von 10 Zigaretten pro Tag bleibt und sich nicht gerade weitere Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen wie ein zurückliegender Herzinfarkt, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen in der Anamnese finden bzw. in der Familie keine entsprechenden Risiken bekannt sind, so wird der Hausarzt gnädig drüber hinweg sehen.
Hier gelten dann die allgemeine Ratschläge, möglichst nur in Gesellschaft zu rauchen, auf die Kippe abends vor dem Schlafen zu verzichten und überhaupt Rauchen nicht mit bestimmten (schlechten) Gewohnheiten zu verknüpfen, damit Rauchen eben nicht zur Abhängigkeit wird.
Besonders gefährdet sind aber die "Frühraucher". Damit meine ich jetzt nicht die armen Geschöpfe, die schon gegen ihren Raucherhusten vor dem Aufstehen zur Zigarette greifen, sondern eben die zunehmende Zahl von Jugendlichen, die in frühem Alter nikotinabhängig werden. Hier gilt auch die simple Erkenntnis, dass ein früher Beginn des Rauchens dazu führt, dass man schneller und früher abhängig wird und naturgemäss 3 bis 5 mal häufiger an entsprechender Folgeerkrankungen leidet. Nicht umsonst investiert die Zigarettenindustrie viel Geld um direkt oder indirekt an Kinder und Jugendliche zu kommen, die sie in ihre Fänge zieht. Und leider tut der Staat wenig dagegen, dies zu verhindern. Immerhin ist die Tabaksteuer eine scheinbar gute Einnahmequelle. Und die Folgen für die Gesundheit trägt dann das Krankenkassensystem oder eben der Einzelne.
Fazit : Wer früher raucht ist früher tot. Aber wenn es schon sein muss zur Kippe zu greifen, dann möglichst begrenzt und mit Genuss.
Wenn es unter der magischen Grenze von 10 Zigaretten pro Tag bleibt und sich nicht gerade weitere Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen wie ein zurückliegender Herzinfarkt, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen in der Anamnese finden bzw. in der Familie keine entsprechenden Risiken bekannt sind, so wird der Hausarzt gnädig drüber hinweg sehen.
Hier gelten dann die allgemeine Ratschläge, möglichst nur in Gesellschaft zu rauchen, auf die Kippe abends vor dem Schlafen zu verzichten und überhaupt Rauchen nicht mit bestimmten (schlechten) Gewohnheiten zu verknüpfen, damit Rauchen eben nicht zur Abhängigkeit wird.
Besonders gefährdet sind aber die "Frühraucher". Damit meine ich jetzt nicht die armen Geschöpfe, die schon gegen ihren Raucherhusten vor dem Aufstehen zur Zigarette greifen, sondern eben die zunehmende Zahl von Jugendlichen, die in frühem Alter nikotinabhängig werden. Hier gilt auch die simple Erkenntnis, dass ein früher Beginn des Rauchens dazu führt, dass man schneller und früher abhängig wird und naturgemäss 3 bis 5 mal häufiger an entsprechender Folgeerkrankungen leidet. Nicht umsonst investiert die Zigarettenindustrie viel Geld um direkt oder indirekt an Kinder und Jugendliche zu kommen, die sie in ihre Fänge zieht. Und leider tut der Staat wenig dagegen, dies zu verhindern. Immerhin ist die Tabaksteuer eine scheinbar gute Einnahmequelle. Und die Folgen für die Gesundheit trägt dann das Krankenkassensystem oder eben der Einzelne.
Fazit : Wer früher raucht ist früher tot. Aber wenn es schon sein muss zur Kippe zu greifen, dann möglichst begrenzt und mit Genuss.
Jumaat, 21 September 2012
Tabuthema: Das Geheimnis um die Psyche der Fussball-Stars
Was war das für eine mediale Aufregung in der Fußball-Bundesliga : Psychische Belastungen, Depressionen oder Burn out müssten mehr Beachtung finden. Wenn sich die Profis oder gar ihre Trainer als psychische belastet "outen" müsse wirksame Hilfe parat sein. Stimmungsschwankungen, Erschöpfung oder Angststörungen dürften kein Tabu sein. Nicht zu reden bzw. schreiben vom Thema "Homosexualität", das ja nun aber keine psychische Störung darstellt...
Alles vergessen bzw. nur Überschriften für die Bild-Zeitung oder eine Talksendung bzw. Imagepflege für die Sponsoren. Nur 2 der Bundesligavereine haben überhaupt einen Psychologen im Team. Der dann aber vermutlich eher für die "mentale Vorbereitung" auf das nächste Spiel beschäftigt sein dürfte.
Jeden Computer in der Geschäftsstelle würde man eine Systempflege oder auch mal ein Update im Betriebssystem gönnen, die Festplatte müsste auch mal wieder defragmentiert werden. Das System muss eben funktionsfähig bleiben.
Fußballprofis müssen von selber funktionieren und Leistung bringen. Eine "Systempflege" ist immer noch nur auf der rein somatischen = körperlichen Ebene über Ernährung, Physiotherapie und ggf. Massage vorgesehen.
Dabei gibt es durchaus neuere Methoden, die frühzeitiger die besonderen Belastungen von Hochleistern berücksichtigen. Fußballprofis werden nicht nur Konkurrenzdruck in der eigenen Mannschaft haben. Auch die zeitlichen Belastungen oder auch Schlafstörungen können dazu beitragen, dass sich psychische Erschöpfungssyndrome häufen. Und nicht zuletzt sind auch die tollsten Torjäger oder Weltklasse-Torhüter nicht vor einer genetischen Veranlagung geschützt, die nun einmal bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, ADHS oder Angststörungen nachgewiesen ist.
Alles vergessen bzw. nur Überschriften für die Bild-Zeitung oder eine Talksendung bzw. Imagepflege für die Sponsoren. Nur 2 der Bundesligavereine haben überhaupt einen Psychologen im Team. Der dann aber vermutlich eher für die "mentale Vorbereitung" auf das nächste Spiel beschäftigt sein dürfte.
Jeden Computer in der Geschäftsstelle würde man eine Systempflege oder auch mal ein Update im Betriebssystem gönnen, die Festplatte müsste auch mal wieder defragmentiert werden. Das System muss eben funktionsfähig bleiben.
Fußballprofis müssen von selber funktionieren und Leistung bringen. Eine "Systempflege" ist immer noch nur auf der rein somatischen = körperlichen Ebene über Ernährung, Physiotherapie und ggf. Massage vorgesehen.
Dabei gibt es durchaus neuere Methoden, die frühzeitiger die besonderen Belastungen von Hochleistern berücksichtigen. Fußballprofis werden nicht nur Konkurrenzdruck in der eigenen Mannschaft haben. Auch die zeitlichen Belastungen oder auch Schlafstörungen können dazu beitragen, dass sich psychische Erschöpfungssyndrome häufen. Und nicht zuletzt sind auch die tollsten Torjäger oder Weltklasse-Torhüter nicht vor einer genetischen Veranlagung geschützt, die nun einmal bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, ADHS oder Angststörungen nachgewiesen ist.
Brennender Mund und Zunge : Häufig in der Menopause
Missempfindungen im Bereich der Schleimhäute des Mundes (engl : Burning mouth syndrom BMS) und der Zunge (sog. Glossodynie) sind besonders für Frauen in der Menopause eine quälende Pein. Nicht selten werden immer und immer wieder vergeblich verschiedene Ärzte aufgesucht, die dann aber dennoch keine Abhilfe finden können.
Das Brennen im Mund soll demnach zwischen 18 und 33 % aller postmenopausalen Frauen betreffen. Eine aktuelle Untersuchung von Misra et al beschreibt bei jeder 5. Frau in der Menopause entsprechende hartnäckige Beschwerden mit Schmerzen, Missempfindungen wie Brennen oder Schwellungsgefühl. Wobei die Ärzte eben meistens keine "somatische" Erklärung liefern.
Sicherlich spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle, die dann auch auf die Zusammensetzung des Speichels bzw. auch der Mundschleimhaut und Schmerzempfindlichkeit einen Einfluss nehmen können. Neben Schilddrüsenstörungen schliessen Ärzte dann vor allem Vitaminprobleme aus und machen eine gründliche Medikamentenanamnese, da einige Medikamente eben Mundbrennen als Nebenwirkungen haben könnten.
Letztlich findet man aber häufig keine Erklärung. Dann gilt es mit Methoden der Schmerztherapie sowohl psychotherapeutische wie auch medikamentös eine Linderung zu erzielen.
Etwa 30 Prozent der Betroffenen mit Brennendem Mund haben eine Besserung der Symptome. Wobei es mit oder ohne Behandlung zu diesem Effekt kommt. Wirksam sollen neben der kognitiven Verhaltenstherapie am ehesten Ansätze zur Behandlung neuropathischer Beschwerden sein. Also Antidepressiva und Schmerzmodulatoren.
Das Brennen im Mund soll demnach zwischen 18 und 33 % aller postmenopausalen Frauen betreffen. Eine aktuelle Untersuchung von Misra et al beschreibt bei jeder 5. Frau in der Menopause entsprechende hartnäckige Beschwerden mit Schmerzen, Missempfindungen wie Brennen oder Schwellungsgefühl. Wobei die Ärzte eben meistens keine "somatische" Erklärung liefern.
Sicherlich spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle, die dann auch auf die Zusammensetzung des Speichels bzw. auch der Mundschleimhaut und Schmerzempfindlichkeit einen Einfluss nehmen können. Neben Schilddrüsenstörungen schliessen Ärzte dann vor allem Vitaminprobleme aus und machen eine gründliche Medikamentenanamnese, da einige Medikamente eben Mundbrennen als Nebenwirkungen haben könnten.
Letztlich findet man aber häufig keine Erklärung. Dann gilt es mit Methoden der Schmerztherapie sowohl psychotherapeutische wie auch medikamentös eine Linderung zu erzielen.
Etwa 30 Prozent der Betroffenen mit Brennendem Mund haben eine Besserung der Symptome. Wobei es mit oder ohne Behandlung zu diesem Effekt kommt. Wirksam sollen neben der kognitiven Verhaltenstherapie am ehesten Ansätze zur Behandlung neuropathischer Beschwerden sein. Also Antidepressiva und Schmerzmodulatoren.
Khamis, 20 September 2012
Abnehmen bei Adipositas und Gelenkbeschwerden
In unserem Adipositasschwerpunkt der Klinik ist es ein häufiges Problem : Patienten mit deutlichem Übergewicht haben häufig Arthrose in den Knien und den Hüften. Neben dem natürlich zunehmendem Alter ist Übergewicht der Hauptrisikofaktor für den Gelenkverschleiss. Und die dadurch bedingten Schmerzen verhindern bzw. behindern die Bewegung. Was zu Inaktivität und damit einerseits zu noch mehr Schmerzen, andererseits aber eben auch ein Problem beim Abnehmen bedeutet. Immer wieder haben wir dabei auch Patientinnen und Patienten mit morbider Adipositas, die eigentlich ein neues Hüftgelenk oder Kniegelenk bräuchten. Die hierfür notwendige Operation wird aber an die Bedingung geknüpft, dass zunächst eine Gewichtsabnahme erfolgt. Neben dem erhöhten gesundheitlichen Risiko bei Operationen bzw. postoperativ durch Thrombosen und Embolie liegt es ganz pragmatisch häufig daran, dass die Kliniken gar nicht auf so "schwere" Patienten eingestellt sind. Das ändert sich glücklicherweise derzeit. Aber eben nur langsam.
Abnehmen bei Adipositas wird eben nur funktionieren, wenn die Ernährung entsprechend umgestellt und ausreichend Bewegung im Alltag gesichert ist. Ein neues Merkblatt gibt eine Ratschläge für diese ja doch sehr häufige Zwickmühle in der Adipositastherapie.Einige Chirurgen oder Orthopäden sagen schlicht : Nehmen sie ab, dann haben sie weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit. Aber das ist leichter gesagt als getan und selbst könnten die Herren (oder Damen) Chirurgen eben das bei sich auch nicht umsetzen
So empfehlen die Autoren, dass ein moderates Bewegungsprogramm beispielsweise mit Wasseranwendungen wie Aquajogging, Nordic-Walking oder ggf. Fahrradergometer bevorzugt wird.
Noch wichtiger ist es aber, Beweglichkeit im Alltag wieder herzustellen. Bei uns wird dies in einem 6-Minuten-Gehtest bei schweren Formen der Adipositas geprüft. Die zurückgelegte Wegstrecke in 6 Minuten ist dabei ein Mass für den Therapieerfolg. Häufiger mal wieder kürzere Wegstrecken gehen können hilft ungemein bei der Abnahme.
Isnin, 17 September 2012
Ist Paracetamol bei Kopfschmerzen unbedenklich ?
Frei verkäufliche Schmerzmedikamente sind in den vergangenen Monaten in die Kritik gekommen. Hintergrund ist u.a. die Erfahrung, dass Kopfschmerztabletten eine der häufigsten Ursachen von Kopfschmerzen sind. Was für den Laien paradox klingt ist eine bittere Wahrheit. Der sog. analgetika-induzierte Kopfschmerz ist neben Spannungskopfschmerzen häufig und gefährlich. So werden eben u.a. Nieren- und speziell für den Wirkstoff Paracetamol (z.B. in Benuron) Leberschädigungen diskutiert.
Zweifelos können bei höherer Menge von Paracetamol diese Gefahren auftreten. Das lernt jeder Medizinstudent und sollte bei den heute praktizierenden Ärzten Allgemeinwissen sein. Eine aktuelle Klarstellung des BfArM, das in Deutschland für die Bewertung der Sicherheit von Arzneimitteln zuständig ist, kommt aber zu dem Ergebnis, dass in therapeutischen Mengen Paracetamol unbedenklich ist und eben keine Gesundheitsgefahren zu erwarten sind. Paracetamol ist also wissenschaftlich erwiesen als Schmerzmittel wirksam und sicher.
Allerdings sollte es eben nur bei ärztlicher Indikation eingenommen werden. Zur Selbstmedikation bei Kopfschmerzen ist es wirklich nur gelegentlich geeignet. Gelegentlich hört da auf, wo man mehrmals im Monat (schlimmstenfalls an mehr als der Hälfte der Tage eines Monats) zu Kopfschmerztabletten greift.
Hier gehört dann ein Schmerztherapeut bzw. ein Arzt mit Fachkenntnis im Bereich Schmerzmedizin konsultiert.
Zweifelos können bei höherer Menge von Paracetamol diese Gefahren auftreten. Das lernt jeder Medizinstudent und sollte bei den heute praktizierenden Ärzten Allgemeinwissen sein. Eine aktuelle Klarstellung des BfArM, das in Deutschland für die Bewertung der Sicherheit von Arzneimitteln zuständig ist, kommt aber zu dem Ergebnis, dass in therapeutischen Mengen Paracetamol unbedenklich ist und eben keine Gesundheitsgefahren zu erwarten sind. Paracetamol ist also wissenschaftlich erwiesen als Schmerzmittel wirksam und sicher.
Allerdings sollte es eben nur bei ärztlicher Indikation eingenommen werden. Zur Selbstmedikation bei Kopfschmerzen ist es wirklich nur gelegentlich geeignet. Gelegentlich hört da auf, wo man mehrmals im Monat (schlimmstenfalls an mehr als der Hälfte der Tage eines Monats) zu Kopfschmerztabletten greift.
Hier gehört dann ein Schmerztherapeut bzw. ein Arzt mit Fachkenntnis im Bereich Schmerzmedizin konsultiert.
Neue Methoden der Brustkrebs-Früherkennung mit MR - Mammographie
Ist eine wirksame Brustkrebs-Vorsorge auch eine Frage des Geldbeutels bzw des Versichertenstatus ?
Während bisher neben der körperlichen Untersuchung (Abtasten der Brust) die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust und dann eine sog. "konventionelle" Mammographie mit Röntgenstrahlen zur Suche nach auffälligen Veränderungen wie "Mikrokalk" verwendet wurde, kommt mit moderneren Kernspintromographen jetzt eine strahlungsfreie Untersuchungsmethode zum Screening, d.h. Früherkennung von Brustkrebs in hochspezialisierten Einrichtungen zunehmend auf.
Die MR-Mammographie (MRM) erweist sich in den bisher vorliegenden Studien bereits ab einer Tumorgrösse von 3 mm als sichere Aussagequelle und damit weit genauer als die bisher gebräuliche Mammographie. Dies zumindest wird auf einem akutellen MRM-Kongress in Jena jetzt vorgestellt.
Das Problem : Nur wenige Universitätszentren und einige sehr aktuell eingerichtete Radiologie-Praxen haben die hierfür erforderlichen Geräte der neuesten Generation. Und häufig werden mit Hinweis auf den Kosten-Nutzen-Aufwand diese Untersuchungen eben von den Gesetzlichen Kassen nicht übernommen.
Ob nun die MR-Mammographie sich als wirksames Screening-Verfahren wirklich durchsetzt, bleibt abzuwarten. Hier spielt ja nicht nur die Qualität der Geräte, sondern auch die der Untersucher eine Rolle. Nachteile und Vorteile des Verfahrens finde ich hier gut zusammengestellt.
Während bisher neben der körperlichen Untersuchung (Abtasten der Brust) die Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust und dann eine sog. "konventionelle" Mammographie mit Röntgenstrahlen zur Suche nach auffälligen Veränderungen wie "Mikrokalk" verwendet wurde, kommt mit moderneren Kernspintromographen jetzt eine strahlungsfreie Untersuchungsmethode zum Screening, d.h. Früherkennung von Brustkrebs in hochspezialisierten Einrichtungen zunehmend auf.
Die MR-Mammographie (MRM) erweist sich in den bisher vorliegenden Studien bereits ab einer Tumorgrösse von 3 mm als sichere Aussagequelle und damit weit genauer als die bisher gebräuliche Mammographie. Dies zumindest wird auf einem akutellen MRM-Kongress in Jena jetzt vorgestellt.
Das Problem : Nur wenige Universitätszentren und einige sehr aktuell eingerichtete Radiologie-Praxen haben die hierfür erforderlichen Geräte der neuesten Generation. Und häufig werden mit Hinweis auf den Kosten-Nutzen-Aufwand diese Untersuchungen eben von den Gesetzlichen Kassen nicht übernommen.
Ob nun die MR-Mammographie sich als wirksames Screening-Verfahren wirklich durchsetzt, bleibt abzuwarten. Hier spielt ja nicht nur die Qualität der Geräte, sondern auch die der Untersucher eine Rolle. Nachteile und Vorteile des Verfahrens finde ich hier gut zusammengestellt.
Schlafapnoe-Syndrom häufig bei Frauen ?
Es gibt immer wieder Wissenschaftsnachrichten, die mich überraschen.
Das Schlaf-Apnoe-Syndrom ist mir eigentlich recht vertraut. Allgemein hält sich das Vorurteil, das Atemaussetzer in der Nacht mit sog. Apnoe-Phasen (in denen das Gehirn keinen Sauerstoff bekommt bzw. der Sauerstoffgehalt im Blut absinkt) beim sog. obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom ein "Männer-Problem" sind. Lautes Schnarchen (ich meine sehr lautes Schnarchen) zusammen mit den typischen längere als 30 Sek anhaltenden Phasen des "Atemstilltands" und einer anschliessenden Arousal-Symptomati, bei denen die Betroffenen sehr laut quasi "Stöhnen" bzw. wieder Luft bekommen, sind typisch. Leitsymptom dieser Störung sind ständige Müdigkeit und Erschöpfung, so dass fälschlich auch lange an ein Burnout-Syndrom gedacht wird.
Relevant ist das Schlaf-Apnoe-Syndrom als Schlafstörung vor allem aber deshalb, weil es gehäuft mit Blutdruckproblemen, Herzrhythmussstörungen und eben auch Schlaganfällen bzw. Herzkreislaufproblemen einher geht. Auch sexuelle Probleme sind häufig. Daher sollten Hausärzte eben auch bei Orgasmusproblemen bzw. Erektionsstörungen mal an diese Schlafstörung denken.
Eine aktuelle Studie bei Frauen im Alter von 20-70 Jahren will jetzt bei 50 Prozent der 400 aus einer Stichprobe von 10000 Frauen gezogenen Probanden ein Schlafapnoe-Syndrom diagnostiziert haben. Besonders ab 50 Jahren sollte man an diese Schlafstörung denken. Bei immerhin 14 Prozent wurde ein schweres Schlaf-Apnoe-Syndrom mit einem sog. Apnoe-Index > 30 festgestetllt, wobei besonders "ältere" Frauen von 55 bis 70 Jahren betroffenen waren. Fast ein Drittel der Frauen mit Adipositas (hier ein Body-Mass-Index von über 30) hatten ein Schlaf-Apnoe-Syndrom in der entsprechenden Altersgruppe.
Das Schlaf-Apnoe-Syndrom ist mir eigentlich recht vertraut. Allgemein hält sich das Vorurteil, das Atemaussetzer in der Nacht mit sog. Apnoe-Phasen (in denen das Gehirn keinen Sauerstoff bekommt bzw. der Sauerstoffgehalt im Blut absinkt) beim sog. obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom ein "Männer-Problem" sind. Lautes Schnarchen (ich meine sehr lautes Schnarchen) zusammen mit den typischen längere als 30 Sek anhaltenden Phasen des "Atemstilltands" und einer anschliessenden Arousal-Symptomati, bei denen die Betroffenen sehr laut quasi "Stöhnen" bzw. wieder Luft bekommen, sind typisch. Leitsymptom dieser Störung sind ständige Müdigkeit und Erschöpfung, so dass fälschlich auch lange an ein Burnout-Syndrom gedacht wird.
Relevant ist das Schlaf-Apnoe-Syndrom als Schlafstörung vor allem aber deshalb, weil es gehäuft mit Blutdruckproblemen, Herzrhythmussstörungen und eben auch Schlaganfällen bzw. Herzkreislaufproblemen einher geht. Auch sexuelle Probleme sind häufig. Daher sollten Hausärzte eben auch bei Orgasmusproblemen bzw. Erektionsstörungen mal an diese Schlafstörung denken.
Eine aktuelle Studie bei Frauen im Alter von 20-70 Jahren will jetzt bei 50 Prozent der 400 aus einer Stichprobe von 10000 Frauen gezogenen Probanden ein Schlafapnoe-Syndrom diagnostiziert haben. Besonders ab 50 Jahren sollte man an diese Schlafstörung denken. Bei immerhin 14 Prozent wurde ein schweres Schlaf-Apnoe-Syndrom mit einem sog. Apnoe-Index > 30 festgestetllt, wobei besonders "ältere" Frauen von 55 bis 70 Jahren betroffenen waren. Fast ein Drittel der Frauen mit Adipositas (hier ein Body-Mass-Index von über 30) hatten ein Schlaf-Apnoe-Syndrom in der entsprechenden Altersgruppe.
Khamis, 13 September 2012
Depressionen bei Frauen
Warum werden Frauen depressiv ? Gute Frage. Aber sicher keine einfache Antworten.
Neben einer familiären Veranlagung im Sinne einer genetischen Disposition spielen Lernerfahrungen und eben auch soziale Erwartungen eine grosse Rolle.
Die Welt bezieht sich jetzt auf eine Bucherscheinung von Ursula Nuber und suggieren, dass Frauen mehr leiden an Depressionen als Männer. Sind nun Frauen aufgrund ihrer Persönlichkeit eher anfällig zur Melancholie ? Führt nun ein "Nestbautrieb" nun der Wunsch nach Geborgenheit und "trautem Heim" mit übermässigen Antennen für die Bedürfnisse von Partner und Kindern dazu, dass eigene Bedürfnisse hinten an gestellt werden. Ist also Frau nur dann innerlich komplett, wenn sie für ANDERE sich aufopert ?
Mir fällt es immer schwer, solche monokausalen Erklärungen für eine vielfältige Problematik anzunehmen. Natürlich ist es angesichts der häufigen Doppelbelastungen von Familie und Beruf für die berufstätige Frau schwierig, an sich zu denken. Als Psychotherpaeut in einer Klinik für Essstörungen fallen mir aber gerade die sensiblen Mädchen bzw. jungen Frauen auf, die noch gar nicht Familie haben. Hier ist es zu einfach, Depressionen so zu erklären.
Häufig erleben sie gerade vielfarbige Gefühlswelten, die man schlecht in Worte fassen kann. Sie erleben sich als kompliziert, weil sie eben gerade Gefühle nicht in Worte fassen können. Sich nicht mit anderen über ihre Lebendigkeit und Sensibilität unterhalten bzw. austauschen können. Die Gefühle sind anfänglich zu intensiv, die Wahrnehmung der Gefühle von Anderen wie "seelischer Sondermüll" oder Lärm.
Depressionen oder auch Essstörungen sind dann eher eine Art "Höhle" oder Schutz, sich gegen diese Emotionalität bzw. Verletzbarkeit zu schützen. Anfänglich ist es ein angenehmer Schutz. Doch irgendwann kommt man selbstbestimmt offenbar nicht mehr so leicht wieder raus.
Neben einer familiären Veranlagung im Sinne einer genetischen Disposition spielen Lernerfahrungen und eben auch soziale Erwartungen eine grosse Rolle.
Die Welt bezieht sich jetzt auf eine Bucherscheinung von Ursula Nuber und suggieren, dass Frauen mehr leiden an Depressionen als Männer. Sind nun Frauen aufgrund ihrer Persönlichkeit eher anfällig zur Melancholie ? Führt nun ein "Nestbautrieb" nun der Wunsch nach Geborgenheit und "trautem Heim" mit übermässigen Antennen für die Bedürfnisse von Partner und Kindern dazu, dass eigene Bedürfnisse hinten an gestellt werden. Ist also Frau nur dann innerlich komplett, wenn sie für ANDERE sich aufopert ?
Mir fällt es immer schwer, solche monokausalen Erklärungen für eine vielfältige Problematik anzunehmen. Natürlich ist es angesichts der häufigen Doppelbelastungen von Familie und Beruf für die berufstätige Frau schwierig, an sich zu denken. Als Psychotherpaeut in einer Klinik für Essstörungen fallen mir aber gerade die sensiblen Mädchen bzw. jungen Frauen auf, die noch gar nicht Familie haben. Hier ist es zu einfach, Depressionen so zu erklären.
Häufig erleben sie gerade vielfarbige Gefühlswelten, die man schlecht in Worte fassen kann. Sie erleben sich als kompliziert, weil sie eben gerade Gefühle nicht in Worte fassen können. Sich nicht mit anderen über ihre Lebendigkeit und Sensibilität unterhalten bzw. austauschen können. Die Gefühle sind anfänglich zu intensiv, die Wahrnehmung der Gefühle von Anderen wie "seelischer Sondermüll" oder Lärm.
Depressionen oder auch Essstörungen sind dann eher eine Art "Höhle" oder Schutz, sich gegen diese Emotionalität bzw. Verletzbarkeit zu schützen. Anfänglich ist es ein angenehmer Schutz. Doch irgendwann kommt man selbstbestimmt offenbar nicht mehr so leicht wieder raus.
Selasa, 11 September 2012
Schlafstörungen und verschobene Tag-Nacht-Rhythmik
Ein- und Durchschlafstörungen werden zur Volkskrankheit. Schlafstörungen Schlafstörungen können nun sehr unterschiedliche Ursachen haben. In der Welt (online) geht es dabei einmal mehr um die neuen Energiesparlampen und den Blaulichtanteil in diesem Lichtspektrum, die zu Schlafstörungen führen sollen. Schön und gut. Nach meiner klinischen Erfahrung kann zu viel Licht bei entsprechend veranlagten Personen tatsächlich zu Schlafstörungen führen. Wobei es dann nicht nur die Energiesparlampen sondern eher der Fernseher, der Monitor oder (bei mir) eine Tageslichtlampe im Büro ist.
Das Licht unterdrückt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Einige Menschen haben da eh schon Schwierigkeiten einen normalen Rhythmus zu finden. Draussen an der frischen Luft (und hoffentlich Sonne) spielen bzw. sich bewegen ist eine wirksame Hilfe. Regelmässige Mahlzeiten übrigens auch, da darüber auch die innere biologische Uhr synchronisiert wird.
Hilfreich können für die jetzt drohende "dunklere" Jahreszeit dann auch Lichttherapielampen sein, die man tagsüber nutzt. Oder eben ggf. auch Melatonin als Tabletten (z.B. Circadin als Retardform) bzw. das ähnlich wirkende Antidepressivum Valdoxan.
Bei ADHS-Patienten kann dies echt eine Wundermedizin gegen die Schlafprobleme sein. Und ich denke, dass auch viele Betroffene mit Depressionen bzw. Anpassungsstörungen das mal ausprobieren sollten...
Das Licht unterdrückt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Einige Menschen haben da eh schon Schwierigkeiten einen normalen Rhythmus zu finden. Draussen an der frischen Luft (und hoffentlich Sonne) spielen bzw. sich bewegen ist eine wirksame Hilfe. Regelmässige Mahlzeiten übrigens auch, da darüber auch die innere biologische Uhr synchronisiert wird.
Hilfreich können für die jetzt drohende "dunklere" Jahreszeit dann auch Lichttherapielampen sein, die man tagsüber nutzt. Oder eben ggf. auch Melatonin als Tabletten (z.B. Circadin als Retardform) bzw. das ähnlich wirkende Antidepressivum Valdoxan.
Bei ADHS-Patienten kann dies echt eine Wundermedizin gegen die Schlafprobleme sein. Und ich denke, dass auch viele Betroffene mit Depressionen bzw. Anpassungsstörungen das mal ausprobieren sollten...
Isnin, 10 September 2012
Depressionen und Suizidalität
In unserer heutigen Klinikbesprechung ging es u.a. um die mögliche Selbstmordgefährdung einer Patientin mit Depressionen und Essstörungen. Da las ich eine Meldung, dass alle 40 Sekunden ein Mensch (weltweit) an einem Suizid verstirbt. Zumeist Menschen über 65. Aber immer mehr junge Menschen wissen sich nicht anders einen Ausweg als mit dem Freitod. Womit ich nicht schreiben möchte, dass ein Suizid bei Senioren nun plausibler wäre.
Zunächst ist ja zu unterscheiden, ob der Klient mit seiner Problematik im Kontakt ist. Ob er (oder sie) eben darüber spricht. Sprechen kann, sich mitteilen und auch Gehör finden kann. Das wäre an sich schon einmal gut.
Schwieriger wird es, wenn es dann konkrete Pläne oder gar Vorbereitungen zum Freitod gibt. Bei unserer Patientin in der Form, dass sie in einem Brief drei Arten des Suizids näher diskutierte.
Offenbar ist bei ihr eher eine chronische Suizidalität gegeben, da sich schon in Vorkliniken so etwas abzeichnete. Also ein Phänomen, dass man u.a. bei Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typus häufiger sieht. Was es aber nur unwesentlich harmloser macht. Aber immerhin prognostisch ein etwas besseres Zeichen.
Der Umgang mit Suizidalität ist nicht immer leicht. Auch wir stehen dann als psychosomatische Klinik vor der Frage, wann eine Verlegung in eine Akutpsychiatrie erforderlich wird.
Klares Kriterium ist und bleibt die Frage, ob man soweit absprachefähig ist, dass wir am nächsten Tag noch weiter in der Therapie machen können. Im Zweifel dann lieber für die Verlegung ....
Zunächst ist ja zu unterscheiden, ob der Klient mit seiner Problematik im Kontakt ist. Ob er (oder sie) eben darüber spricht. Sprechen kann, sich mitteilen und auch Gehör finden kann. Das wäre an sich schon einmal gut.
Schwieriger wird es, wenn es dann konkrete Pläne oder gar Vorbereitungen zum Freitod gibt. Bei unserer Patientin in der Form, dass sie in einem Brief drei Arten des Suizids näher diskutierte.
Offenbar ist bei ihr eher eine chronische Suizidalität gegeben, da sich schon in Vorkliniken so etwas abzeichnete. Also ein Phänomen, dass man u.a. bei Persönlichkeitsstörungen vom Borderline-Typus häufiger sieht. Was es aber nur unwesentlich harmloser macht. Aber immerhin prognostisch ein etwas besseres Zeichen.
Der Umgang mit Suizidalität ist nicht immer leicht. Auch wir stehen dann als psychosomatische Klinik vor der Frage, wann eine Verlegung in eine Akutpsychiatrie erforderlich wird.
Klares Kriterium ist und bleibt die Frage, ob man soweit absprachefähig ist, dass wir am nächsten Tag noch weiter in der Therapie machen können. Im Zweifel dann lieber für die Verlegung ....
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