Sabtu, 22 November 2008

Positive Psychologie und Gesundheit

Was macht den Menschen glücklicher ?

Diese und andere Fragen versucht eine neue Forschungsrichtung in der Psychologie zu beantworten. Prof. Seligman ist der Hauptvertreter dieser positiven Psychologie. Während er unter Psychiatern und Psychologen zunächst mit dem Konzept der "erlernten Hilflosigkeit" bekannt wurde, etabliert er jetzt Untersuchungsinstrumente und wirksame Skills (Fertigkeiten), damit man Glück und Zufriedenheit und positive Emotionen genauso untersuchen kann, wie man es bisher mit der klassischen Psychopathologie von "Krankheiten" und Störungen gemacht hat.

Das Video zeigt eine lebendige Vorlesung zu diesem Thema

Positiv Denken und Bestätigung

Lichttherapie bei Depressionen

Lichttherapie

Nicht nur, wenn saisonale Einflüsse auf Heligkeit und Dunkelheit wieder verstärkt eine Rolle spielen, sollte man an den Einsatz der Lichttherapie als eine zusätzliche Therapie- und Selbsthilfemöglichkeit bei Depressionen denken.
Dabei wird Licht geeigneter Lichtstärke (es muss schon eine spezielle Lampe) und Wellenlänge über eine ausreichend lange Zeit eingesetzt. Häufig am Morgen oder im Verlauf des Vormittags, um die natürliche Schlaf-Wach-Regulation (und die Melatonin-Ausschüttung) zu unterstützen. Dabei sitzt die Person von der Lichtquelle. Hierbei gibt es zwischenzeitlich verschiedene Hersteller, die eine entsprechende Lichttherapie anbieten. Natürlich sind längst nicht alle in klinischen Untersuchungen auf die Wirksamkeit untersucht worden. Entscheidend für die Wirkung ist der Anteil der verschiedenen Wellenlängen und eben die Lichtintensität (über 1000 Lux), so dass man sich entweder auf nachweislich wirksame Lampen zur Lichttherapie aus Studien oder aber der Beratung im Fachhandel verlassen sollte.
Haupteinsatzgebiet der Lichttherapie sind die sog. saisonale Depression (Season affecive disorder SAD). Durch die Verschiebung der zirkadianen Rhythmen von Schlaf und Wachsein wird ein therapeutischer Effekt ausgelöst. Dies kann man aber auch bei anderen psychischen Störungen und insbesondere auch einigen Schlafstörungen therapeutisch nutzen.

Für den Bereich Depresson gibt es zwei grössere Meta-Analysen über die Wirkung der Lichttherapie. Häufig werden derartige Studien bei älteren Patienten in der Gerontopsychiatrie durchgeführt. Es gibt aber auch zahlreiche Studien bei jüngeren Patienten. Drei Studien beschäftigten sich dabei mit dem Einsatz der Lichttherapie bei Depressionen, 8 für die Behandlung der Saisonalen Depression und fünf weitere mit dem Einfluss der Dämmerung bzw. Dämmerungsweckern bei saisonalen Depressionen. In der Meta-Analyse konnte ein statistisch signifikanter Effekt sowohl für die Lichttherapie wie auch für Dämmerungswecker bei der Saisonalen Depression und ein moderater Effekt bei "normalen" Depressionen gezeigt werden.

Auch für Patienten, die (noch) nicht die klinischen Kriterien einer Depression erfüllen, kann die Lichttherapie zur Stimmungsstabilisierung und ggf. auch Verbesserung des Schlafes hilfreich sein. Hierbei ist aber dann eben auch darauf zu achten, dass man sich nicht in den Abendstunden mit künstlichen Lichtquellen (Tageslichtlampen, Fernseher, Lichtquellen mit hohem Blaulichtanteil) selber den Effekt wieder zerstört.

Ahad, 9 November 2008

Depressionen : Helfen Fischöle gegen Depression ?

Omega-3-Fischöle bei Depressionen ?

In der letzten Zeit wurde wiederholt propagiert, dass Fischöl-Kapseln eine wirksame Therapie gegen Depressionen seien. Omega-3-Fischöle sind langkettige ungesättigte Fettsäuren, die u.a. in bestimmten Fischsorten vorkommen bzw. aus Alphalinolsäure aus pflanzlichen Ölen (z.B. aus Walnüssen) produziert werden. Zunehmend werden diese Präparate über Drogerien oder Apotheken, aber auch im Multilevel-Marketing im Internet angeboten.

Man vermutet einen Zusammenhang zwischen der Änderung der Ernährungsgewohnheiten und dem Anstieg von Depressionen in westlichen Ländern. Niedrigere Konzentrationen von Omega-3-Fettsäuren soll im Blut von depressiven Patienten festgestellt worden sein.

Obwohl es zahlreiche Studien zu Depressionen und Fettsäuren gibt, wurde nur in einer einzigen Studie die alleinige Gabe von Omega-3-Fischöl bei Depressionen bei einer ausreichenden Anzahl von Patienten
Untersucht. In dieser doppel-blinden Studien wurde bei 35 Patienten kein signifikante Besserung über einen Zeitraum von 6 Wochen bei Gabe von Omega-3-Fettsäuren erzielt.

Bei milderen Formen von Depressionen wurde bei 49 mehr oder weniger gesunden Klienten die Gabe eines Fischöl-Präparates mit 4g Fischölen über 35 Tage untersucht. Hier sei eine Besserung der Stimmung eingetreten.

Leider liegen nur wenig Erkenntnisse über die Standardisierung der Präparate und die Sicherheit der Fischöl-Gabe vor. So behauptet eine aktuelle Pressemitteillung, dass viele Fischöl-Kapseln Arsen in erheblichen Mengen enthalten.

Eine Alternative zur bisherigen Pharmakotherapie stellen Fischöl-Kapseln also bisher sicher nicht dar, könnten aber bei einer Untergruppe von Klienten eben doch helfen.

Depressionen und chronische Schmerzen

Menschen mit einer depressiven Störung verarbeiten Schmerzen anders

Schon lange sind Zusammenhänge zwischen chronischen Schmerzen und Depressionen bekannt. Dabei ist es eine Henne-oder-Ei-Frage, ob zunächst die Depressionen zu einer besonderen Schmerzverarbeitung beitragen oder aber der chronische Schmerz zu Depressionen führt.
Eine akutelle funktionell-anatomische Untersuchung kann dazu eine kleine Erklärung geben. So konnte in einer funktionellen Kernspinuntersuchung nachgewiesen werden, dass Patienten mit einer Depression eine besondere "Hypervigilanz", d.h. Empfindlickeit in bestimmten Regionen der Schmerzverarbeitung bzw. Emotionsregulation haben.

Schmerzen sind sicher nicht eingebildet, aber die Behandlung des emotionalen Anteils an der Schmerzverarbeitung wird dann eine besondere Rolle spielen. Dies kann den Einsatz von Antidepressiva aber auch psychotherapeutische Hilfen zur Schmerzbewältigung bedeuten.

Meine eigenen klinischen Erfahrungen deuten darauf hin, dass das Übersetzen von Schmerzen in Bilder eine gute Möglichkeit sein kann, was u.a. bei der Immaginationstherapie, Hypnotherapie oder aber einer Abwandlung von EMDR erfolgt. Dabei übersetzen Klienten ihren Schmerz in ein Gefühlsbild, das sie sich vorstellen. Ähnlich wie ein Arzt nach der Art und Qualität des Schmerzes fragen würde, übersetzt man die Eigenschaften des Schmerzes bzw. der damit verbundenen Gefühle in ein Objekt wie einen Würfel, eine Kugel, einen Pfeil etc. und bildet dabei die verschiedenen Eigenschaften u.a. in Submodalitäten wie Gewicht, Form, Oberflächeneigenschaft, Temperatur, Bewegung etc. ab. Über Augenbewegungen (rechts-links-Stimulationen) wird dann dieses Bild verarbeitet. Dies ist analog der Verarbeitung von Problemen bzw. Emotionen im Traumschlaf. Daraus wurde ein Training zur emotionalen Selbstregulation entwickelt, dass sich u.a. bei Depressionen oder aber auch Schmerzstörungen anwenden lassen könnte. Mehr dazu ggf. unter Emoflex : Verändern von Gefühlen und Blockaden oder Schmerzen als Selbsthilfemethode