Khamis, 31 Januari 2008

Häufige Unfälle von Erwachsene sollten an ADHS denken lassen

Erneut bestätigt eine wissenschaftliche Studie, dass häufige schwere Unfälle (z.B. schwere Verkehrsunfälle) häufiger mit einer neurobiologischen Veranlagung für das Hyperkinetische Syndrom einhergeht. Unfälle und das Risiko für ADHS im Erwachsenenalter. Da gerade schwere Unfälle (einschliesslich mehr Todesfälle) mit diesem Syndrom vergesellschaftet sind, empfehlen die Autoren bei Patienten mit wiederholten Unfällen ein Screening für ADHS zu machen. Eine interessante Vorstellung wäre also, wenn in der chirurgischen Ambulanz neben der Frage nach der letzten Tetanus-Impfung bei "Stammgästen" auch ein ADHS-Screening empfohlen würde...

Rabu, 30 Januari 2008

Animationen zur Gesundheit Der Mensch in 3-D

Vom ZDF gibt es eine nett gemachte Animation zur Antatomie des Menschen. Hier kann man in interaktiver Form Gesundheitsinformationen anschaulich dargestellt kennenlernen und sich in der Unterabteilung zum Gehirn u.a. auch über Depressionen, Migräne oder Parkinson informieren.

Interaktiv Der Mensch in 3-D

Von Übergewicht und Fettleibigkeit

Für einen Tag haben also die Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie dem geneigten Bundesbürger deutlich gemacht, dass 2/3 der Männer und 50.Prozent der Frauen übergewichtig sind. Jeder 5. leidet unter Fettleibigkeit, was die Mediziner etwas freundlicher als Adipositas bezeichnen.
Erschreckend ist dabei, dass junge Mädchen immer noch zunehmend untergewichtig werden und die Magersucht droht. Was ja scheinbar paradox erscheint. Dabei wissen wir, dass Diäten häufig der Einstieg in das Übergewicht sind. Schon allein, weil die natürliche Kontrolle von Sättigung und Hunger immer weiter verlernt wird. Wir orientieren uns eben nicht mehr an den körpereigenen Signalen, sondern an äußeren Wertevorstellungen oder Verhaltensnormen. Mit desolaten Folgen. Möge Beratung zum Essverhalten" auch wirklich angenommen werden und nicht als Eintagesnachricht verpuffen.

Ahad, 27 Januari 2008

Von Spätmenschen und Langschläfern

In einer Pressemitteilung über Schlafprobleme in der Winterzeit von Spätaufstehern = Spätmenschen oder Langschläfern in der Frankfurter Neue Presse Online habe ich gelesen, dass es sogar einen eigenen Verein für die Menschen mit einem verlagerten Schlafrhythmus gibt. Bei uns in Klinik haben ADHS-Patienten sehr häufig diese Problematik. Dabei scheinen sie weit schwieriger einen geregelten Rhythmus entwickeln zu können bzw. weit empfindlicher auf Veränderungen der Lichtverhältnisse beim Wechsel der Jahreszeiten zu reagieren. Bisher wird aber diese Form der Schlafstörung noch wenig beachtet. Wir haben dabei ganz gute Erfahrungen mit Melatonin bei Schlafproblemen gemacht, aber auch eine Lichttherapie kann hilfreich sein.

Ahad, 20 Januari 2008

Gewalt gegen Kinder

Trotz aller öffentlicher Empörung in den Medien beim Einzelfall im Fernsehen ist Gewalt gegen Kinder noch immer ein vernachlässigtes Tabu. Es fängt schon damit an, dass es auch für Fachleute nicht einfach ist, die psychischen und körperlichen Zeichen von Missbrauch und Vernachlässigung richtig zu erkennen und einzuordnen.

Die Webseite hilft dabei mit objektiven Hinweisen zur Diagnostik und Ansprechpartnern, ohne gleich in eine Massenhysterien zu verfallen, die nun bei jeder Verhaltensauffälligkeit eines 3 jährigen sofort sexuellen Missbrauch vermutet.

HIer erscheint mir sachliches Hinkucken und Engagieren angesagter als öffentliche Entrüstung im Fernsehen.

Traumatisierungen von Flüchtlingen / Migranten

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) stellt gerade für Flüchtlinge / Migranten eine besondere Problematik dar. Häufig steht dabei der Aufenthaltsstatus mit auf dem Spiel, Sprachprobleme und finanzielle Schwierigkeiten eine Therapie zu bekommen kommen hinzu. Das Traumanetzwerk des Malteser-Hilfsdienst sammelt Adressen von Therapeuten und Kliniken für diese spezielle Gruppe von Patienten.

http://www.traumanetzwerk.de

Rabu, 16 Januari 2008

Gesundheit - Deutsch / Deutsch - Gesundheit

In einem kleinen Büchlein, das ich vor einiger Zeit geschenkt bekam, bin ich über den Aberwitz der Medizin-Fachsprache bzw. von medizinischen Laienausdrücken gestolpert.

Schotts Sammelsurium klärte mich also auf, dass mein "Magenknurren" vor dem Mittagessen auf "medizinisch" Borborygmus" heissen muss. Gut, den Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri lateralis) kenne ich natürlich schon. Auch Fusspilz (Tinea pedis) ist ein häufiges und lästiges Problem meiner Patienten (wobei mir die Verschlüsselung nach ICD 10 schon mehr Kopfzerbrechen macht). Aber es geht auch andersrum : Was zum Beispiel soll ein "Dienstmädchenknie" sein ? Ach ja, da hilft dann der Fachbegriff : Bursitis praepatellaris, also eine Schleimhautentzündung hinter der Kniescheibe. Recht häufig bei Frauen, die viel im Knien arbeiten müssen.

Ich fürchte, dass da doch sehr leicht Verständigungsprobleme zwischen Arzt und Patient entstehen müssen, wenn schon der Arzt kaum dieses Fachchinesisch entziffern kann....

Isnin, 14 Januari 2008

Hilfe bei Stress ?

Manchmal wird mir unwohl, wenn ich die Google-Werbung neben meinen Gesundheitsseiten im Netz lese. Da wird dann ein uralter Melissengeist als Hilfe bei Stress angepriesen. Das Mittelchen soll für alle möglichen Dinge wie Unruhe zur Wellness helfen. Würde jetzt nicht gerade das Alkohol-Lexikon kritische 80% Alkoholgehalt angegeben, wäre es vielleicht ein Lifestyle-Mittel. Alkohol als Mittel gegen Stress ist sicher eine dumme Wahl. Da machen die heilsamen Kräuter dann auch nicht mehr so viel aus, wenn man nicht rechtzeitig die Selbstkontrolle anstellen kann. Zumal man sich natürlich fragt, warum nun der Hersteller ausgerechnet Unruhe und Stress als Werbeargumente missbraucht und ob das nicht schon eine gesundheitsbezogene Werbung für das Mittel darstellt. Dann aber müsste der Melissengeist eben eine umfangreiche Zulassung als Medikament durchlaufen, wobei ich nicht damit rechne, dass das bei der Zulassungsbehörde gut ankommt...

Ahad, 13 Januari 2008

Patienteninformation im Internet : Internetwaschzettel für Patienten

Beim Aufräumen habe ich einen alten "Waschzettel" gefunden. Nein, nicht für eine noch nicht weggeschmissene Tablettenpackung. Sondern für

Patienteninformation im Internet : Internetwaschzettel fuer Patienten

Eigentich zu schade zum Entsorgen.

Sabtu, 12 Januari 2008

Reizdarm : Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört


Ca 10-15 Prozent der Bevölkerung leiden unter einem Reizdarm-Syndrom (Colon irritabile). Die Beschwerden scheinen dabei zunächst ausschliesslich auf den Bauch bzw. eben Magen-Darm-Trakt beschränkt zu sein. Besonders Frauen leiden dabei unter krampfartigen Bauchschmerzen mit einem Wechsel von Durchfall und Verstopfung und Blähnungen.

Eine neue Studie Der Universität von Kalifornien bestätigte jetzt anhand von speziellen Hirnuntersuchungen mit funktioneller Kerspintomographie, dass die Schmerzverarbeitung bei Reizdarm-Patienten anders verläuft als bei Kontrollpatienten. Während gesunde Menschen unangenehme Reize bzw. Empfindungen wegfiltern und damit weitgehend löschen können, war die Filterung von Schmerzen bzw. unangenehmen Sensationen bei den Reizdarm-Patientinnen weit weniger möglich. Zusätzlich beeinflussen negative Gedanken und Erwartungen und Anspannung die Verstärkung der Schmerzwahrnehmung. Dies wiederum hat dann Auswirkungen auf die Regulation der Magen-Darm-Tätigkeit.

Quelle : University of California - Los Angeles (2008, January 12). Brain Response Differences In The Way Women With IBS Anticipate And React To Pain. ScienceDaily. Retrieved January 12, 2008, from http://www.sciencedaily.com­ /releases/2008/01/080108183122.htm

Jumaat, 11 Januari 2008

Unklarer Durchfall ? Kaugummi schuld


Wenn man in einer Klinik für Essstörungen arbeitet, sind die Tricks zum heimlichen Abnehmen bei Anorexie -Patienten nur zu gut bekannt. Süßstoff wie Sorbitol gehört natürlich dazu. Bei HON - News wird nun die Problematik von unklaren Durchfällen durch Kaugummi mit Zuckerersatzstoffen diskutiert. Hierbei wird ein sog. Malabsorbtionssyndrom künstlich erzeugt, weil eben der Zucker Sorbitol nicht vom Darm aufgenommen wird und dann bis zu 10 mal tägliche Durchfälle die Folge sind. Eine Nebenwirkung, die man nicht unbedingt in Kauf nehmen sollte. Wenn man bedenkt, dass eine Abnehmepille über ein ähnliches Prinzip eine Störung der Fettaufnahme erzeugt...

Khamis, 10 Januari 2008

Krankenakte und Befunde : Was darf der Patient sehen ?

Selbstredend sollte ein vertrauensvolles und offenes Verhältnis zwischen Arzt und Patient die Grundlage für eine Behandlung sein. Und natürlich gehört die Aufklärung und vollständige Information über alle Befunde und Diagnosen mit zu den Kernaufgaben der "ärztlichen Kunst". Nun läuft vielleicht nicht immer alles glatt oder ein Patient fühlt sich falsch behandelt. Dann stellt sich die Frage, welche Rechte der Patient zur Einsicht in seine Krankenakte bzw Aufzeichnungen des Arztes hat. Im Deutschen Ärzteblatt wurde jetzt eine juristisch korrekte Zusammenstellung zum Einsichtsrecht in die Krankenakten publiziert.

Grob gesagt hat der Patient fast alle Rechte zumindest im Beisein des Arztes die Akte bzw. Aufzeichnungen oder Arztbriefe einzusehen. Die Orginale mitnehmen darf er nicht (Ausnahmen in der Radiologie bestätigen die Regel). Gerade im psychiatrischen Bereich hatte man bisher noch so Ausnahmen, weil man die ja häufig subjektiv gefärbten Einschätzungen nicht unmittelbar dem Patienten überlassen wollte. Der Hintergrund war, dass möglicherweise die Einschätzungen zu einer Selbst- oder auch Fremdgefährdung beitragen könnten. Gerade wenn man bedenkt, dass es zu sehr unterschiedlichen Interpretationen von Äußerungen kommen kann, weil die "Medizinsprache" halt nicht identisch mit der Umgangssprache ist, ein durchaus ernstes Problem.

Job des Arztes wäre aber eben auch eine Art Dolmetscher zwischen Fachchinesisch und Allgemeinverständnis zu bieten. Leider sind eben die Arztbriefe aber nicht an den Patienten sondern an einen Arzt gerichtet. Eigentlich müsste er so geschrieben sein, dass beide ihn verstehen und es gar nicht erst zum Streit kommt.

Zurück zu den Arztbriefen auf meinem Schreibtisch ....

Geld oder Leben ? Medizin mit Geld-zurück-Garantie

In der Online-Ausgabe des Deutschen Ärzteblatt  liest man von einer neuen Strategie zur Einführung eines nicht ganz unumstrittenen Medikamentes bei Osteoporose. Der Hersteller verspricht eine Geld-zurück-Garantie, wenn sich der Patient dennoch was bricht.

Nette Idee. Aber aus meiner Sicht wird damit ein grundlegendes Prinzip der medizinischen Indikationsstellung in Frage gestellt. Natürlich entscheidet nicht die Krankenkasse und auch nicht der Pharmahersteller ob ein Medikament indiziert, d.h. verordnet werden sollte. Es wird immer individuell um eine Abschätzung des Nutzen und des Risikos gehen, wenn man gerade zu neuen Medikamenten greift. Es spricht schon Bände, wenn eben ein Medikament über solche Marketing-Aktionen noch am Leben gehalten werden muss und sich nicht über die üblichen Zulassungsverfahren bzw. Kriterien der "evidence-based medicine" in multicentrischen, randomisierten Studien durchsetzen kann.

Zudem stellt sich die Frage, ob der Patient dann eine Entschädigung erhält. Neben wir an, es kommt zu einem durch Osteoporose bedingten Bruch. Muss man dann davon ausgehen, dass dies ohne Medikation auch passiert wäre ? Vermutlich ja. Aber dafür hat der Patient eben mögliche weitere Nebenwirkungen der Medikation und vermutlich ja auch Zuzahlungen in Kauf genommen. Ist ihm / ihr die mögliche Chance einer Risikoverminderung durch die Medikation dies wert ?

Ich persönlich habe grosse Probleme damit, wenn die Verfügbarkeit von Medikamenten mit ökonomischen Anreizen verknüpft wird.

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Hausarzt oder Facharzt ? Geld oder Leben ....

Das Hausarztmodell sei ein Flop, so kann man lesen. Nach einer neuen Erhebung der Bertelsmannstiftung haben die vielen Überlegungen und Anreizmodelle die Patienten doch nicht davon abhalten können, lieber beim Facharzt Hilfe für Gesundheitsprobleme zu suchen. Im Gegenteil, der Anteil der Facharztbesuche ist weiter gestiegen.

Ob dies nun etwas über die Qualität der Behandlung aussagt, sei offengelassen. Es gibt zwar Hinweise, dass sich Menschen mit Gesundheitsprobleme wie z.B. schwerer Adipositas über Geld zu besserem Gesundheitsverhalten "manipulieren" lassen. Offenbar reichen die Bestrafungen oder Anreize aber bei den ganzen Regularieren der Chronikerprogramme oder Bindung an einen Hausarzt / Hausapotheke eben nicht.

Salopp gesagt könnte man behaupten : Den Leuten liegt doch mehr an ihrem Leben bzw. ihrer Gesundheit als am schnöden Geld.




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Rabu, 9 Januari 2008

Die 100 populärsten englischen Medizin-Blogs

Eine Liste der 100 erfolgreichsten Blogs aus dem Medizin / Gesundheitsbereich findet man unter
folgendem Link.

Daneben läuft bei MedGadget eine Abstimmung zu den besten medizinischen Weblogs, wobei die Auswahl der Kandiaten ja vielleicht auch schon Spaß auf das Lesen macht.

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Haben Vegetarier ein geringeres Krebsrisiko ?

Ob Fleischkonsum nun das Krebsrisiko erhöht ist schwierig zu beantworten. Ein englischsprachiger Übersichtsartikel fasst neuere Studien zum möglichen Zusammenhang von Fleisch und Krebserkrankungen zusammen.

Wenn man im Übermass Rind, Schwein oder Lammfleisch verspeist bzw. Salami, Schinken, Würstchen bzw. Hot Dog-Fan ist, sollte man aufpassen. Die Untersucher sehen einen Zusammenhang besonders zu Krebserkrankungen der Speiseröhre und Leber. Jeder 10. Fall von Darmkrebs oder Lungenkrebs soll daneben mit dem Fleischkonsum im Zusammenhang stehen. Dabei bleibt unklar, ob es sich um Inhaltsstoffe der Zubereitung wie Nitrosamine oder andere Einflussfaktoren handelt. Ganz aufgeben muss man aber sein Steak auch nicht. Nur sollte es eben auf ein gesundes Maß reduziert bleiben...

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Änderung des Gesundheit-Verhalten bringt 14 Jahre längeres Leben

Die Kombination von 4 bekannten Gesundheitsrisiken bestimmt bis zu 14 Jahre verringertes Sterberisiko. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, die aus der Populationsuntersuchung in Norfolk abgeleitet wurde. Hierzu wurden in den Jahren 1993 bis 1997 20000 Männer und Frauen im Alter zwischen 45 und 79 Jahren untersucht, die bisher keine Herzkreislauferkrankungen oder Krebs hatten. Die Probanden wurden anhand eines 4-Punkte-Fragebogens unterteilt.

  • Nichtraucher
    Wer zum gegenwertigen Zeitpunkt nicht (mehr) rauchte, bekam einen Punkt
  • Ausreichend Bewegung / Sport
    Hier wurden einerseits Berufe mit ausreichender körperliche Aktivität oder aber regelmässige Fittnessaktivitäten / Sport berücksichtigt
  • Moderater Alkoholkonsum
    Hier gelten 1-14 Einheiten als gesundheitsverträglich, wobei eine Einheit einem Glas Wein entspricht
  • Gesunde Ernährung
    Hier wurde berücksichtigt, ob die Probanden am Tag je 5 Einheiten Obst oder Gemüse zu sich nahmen
Die Menschen wurden bis in das Jahr 2006 nachbeobachtet und die Sterbewahrscheinlichkeit berechnet. Diejenigen, die keine der 4 gesundheitsförderlichen Verhalten anwandten, hatten ein 4 fach erhöhtes Risiko zu sterben. Oder anders ausgedrückt : Diejenigen mit einem Score von 4 in diesem einfachen Fragebogen lebten 14 Jahre länger....Ein Ergebnis, dass weder vom Körpergewicht bzw. sog. Body-Mass-Index abhängig war, noch vom sozialen Status.

Quelle : Khaw KT, Wareham N, Bingham S, Welch A, Luben R, et al. (2008) Combined impact of health behaviours and mortality in men and women: the EPIC-Norfolk Prospective Population study. PLoS Med 5(1): e12.

Isnin, 7 Januari 2008

Blutzuckerselbstkontrolle web2.0 bei Diabetes mellitus

Inzwischen dürfte es zahlreiche Programme für den PC oder auch PDA geben, die die Blutzuckerkontrolle bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zum Verlauf der Blutzuckerwerte in Abhängigkeit von Medikamenten / Insulin sowie Essen oder Aktivitäten verautomatisieren. Mir sind im deutschsprachigen Raum zunächst eher Programme aufgefallen, die man auf seinen Rechner / PDA lädt. Eine englischsprachige Seite Sugarstats.com bietet dagegen eine kostenfreie Möglichkeit zum Protokollieren des Verlaufes u.a. auch über Twitter und andere Eingabemöglichkeiten sowie einen Austausch mit anderen Personen bzw. dem Diabetes-Team (Ernährungsberater / Arzt) an. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Mitbewerber, die auch Ajax bzw. web2.0-Technologien nutzen, aber kostenpflichtig sind. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, wenn es sich auf die Dauer hinsichtlich der Compliance = Durchhaltevermögen lohnt.
Sicher wird so ein Programm nicht für jeden Diabetiker die richtige Lösung sein und möglicherweise kann ein einfaches Notizbuch weit praktikabler in der alltäglichen Anwendung sein. Aber interessant finde ich diese Anwendung von Internet und Medizin auf jeden Fall.

Sabtu, 5 Januari 2008

Richtlinien für Gesundheit - Blogs

Im Bereich Medizin und Internet ist für medizinische Webseite der sog. HON-Code recht verbreitet. Auch wenn es sich dabei eher um Transparenz-Kriterien als um eine Aussage über die Qualität der Seiten handelt, bietet doch dies eine gewisse Aussage über die Seite. Beispielsweise kann man dann für eine Webseite überprüfen, ob sie sich (noch) an diese Regel hält (Beispiel hier.

Offensichtlich einen ähnlichen Ansatz für medizinische Blogs findet man unter Healthcare Blogger Code of Ethics. Die englische Blog-Szene von Medizinern und anderen Berufsgruppen aus dem Bereich Gesundheit ist sehr aktiv, wie man auf der Übersichtsseite zu Englischsprachige Blogs zu Gesundheit / Medizin sehen kann. Dagegen sind in Deutschland wohl eher wenige Ärzte selber mit Blogs vertreten (einige unter Doccheck). Eigentlich schade. So wäre ein "Blog-Carnival" zu Medizin und Gesundheit nach Art der dortigen Grand Rounds eigentlich eine gute Idee.

Ich fange mal an (bzw. werde den Blog hier auch entsprechend ergänzen) und versuche die genannten Beurteilungspunkte für "gutes Verhalten eines Blog-Autors am Beispiel dieses Blogs darstellen) :

1. Klare Vorstellung des Autors und seiner Qualifikation
Um die Qualität und Zielsetzungen einer Aussage einordnen zu können, müssen die Leser die Aussagen in einen Gesamtzusammenhang zur Ausbildung und möglicher Interessenkonflikte zu seinem Arbeitgeber / Werbung oder andere Einflussfaktoren setzen können. Dabei darf ein Blog durchaus die persönliche Meinung darstellen - dies ist ja gerade das Kennzeichen vieler Blogs. Bei anonymen Blogs sollte zumindest deutlich werden, welche Art von medizinische Qualifikation der Autor hat oder ob es ich um einen Patientenblog handelt.

Ich versuche es mal :
Der Autor Dr. Martin Winkler ist derzeit 43 Jahre alt und verheirateter Vater von 2 Kindern. Ich arbeite als Arzt in einer Psychosomatischen Klinik in Norddeutschland. Die Schwerpunkte meiner Arbeit liegen im Bereich ADHS und auch Essstörungen. Daneben interessiere ich mich besonders für Schlafstörungen. Im Rahmen meiner Ausbildung habe ich u.a. 1,5 Jahre in einer Abteilung für Innere Medizin, 1 Jahr Neurologie, ca 4 Jahre Psychiatrie (u.a. in der Universitätsklinik für Psychiatrie Mainz) und 6,5 Jahre in 2 weiteren psychosomatischen Kliniken gearbeitet. Von 2002 bis 2004 habe ich im Rahmen eines EU-Projektes aus dem eContent-Programm zusammen mit Psychotherapeuten aus 5 Ländern ein mehrsprachiges Frage-Antworten-Portal mitentwickelt, das ich jetzt als Hobby weiter ein wenig pflege. Zur Finanzierung der Serverkosten haben wir u.a. von Google und von dem Onlinevermarkter Quartermedia einnahmen. Zusätzlich in geringem Maße von Amazon. Weitere Werbung wird jeweils vom fachlichen Inhalt getrennt. Direkte oder indirekte Werbung von Pharmafirmen oder sonstige Einflussnehmer auf den medizinischen Inhalt haben wir nicht.

2. Vertraulichkeit
Blogger sollten den Schutz der Privatsphäre / Anonymität der Leser insbesondere in Hinblick auf die Schweigepflicht sehr ernst nehmen. Etwaige Diskussionen mit den Lesern sollten so geführt werden, dass der Leser nicht direkt oder indirekt identifiziert werden kann.


Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Bei Web4health.info haben wir dies u.a. durch einen Zeichencode geregelt. Hier auf dem Blog stellt sich das Problem aber (bisher) nicht


3. Kommerzielle Einflussfaktoren
Es sollte eine Trennung von Inhalt und Werbung deutlich werden. Mögliche Interessenkonflikte durch das Bewerben eines Produktes oder Verpflichtungen gegenüber Pharmafirmen oder anderen Herstellern oder Einrichtungen sollte klar dargestellt werden.
Hier auf dem Blog ist Googleadsense Werbung geschaltet. Zur Finanzierung der Serverkosten von web4health.info haben wir u.a. von Google und von dem Onlinevermarkter Quartermedia Einnahmen. Zusätzlich in geringem Maße von Amazon. Weitere Werbung wird jeweils vom fachlichen Inhalt getrennt. Direkte oder indirekte Werbung von Pharmafirmen oder sonstige Einflussnehmer auf den medizinischen Inhalt haben wir nicht.
4. Richtigkeit und Nachweis der Aussagen
Blogger sollten die Quelle ihrer Aussagen bzw. den Link angeben. Zudem sollten sie Korrekturen vornehmen, wenn sie auf falsche Aussagen hingewiesen werden.

Bloggen bedeutet natürlich immer auch eine subjektive Sicht. Sowohl hier wie auch auf web4health beziehe ich mich meist auf medizinische Fachartikel oder Webseiten, die mir aufgefallen sind. Dabei wird entweder der komplette Artikel angegeben oder ein Link zu einem Abstract des Artikels.
5. Faires Miteinander
Blogger sollten einen guten und fairen Ton untereinander pflegen und auch bei Kommentaren darauf achten. Diskussionen sollten sich um die Themen und nicht um die Personen richten.
Nach eigenen schlechten Erfahrungen mit persönlichen Angriffen auf mich und meine Familie durch meine Onlineaktivitäten werde ich besonders darauf achten, dass es nicht zu persönlichen Auseinandersetzungen im Sinne von Flames kommt

Vielleicht könnte man ja daraus auch im deutschsprachigen Raum einie Initiative machen und entsprechende medizinische Blogs von Ärzten oder Patienten entsprechend sammeln. Z.B. so ?

Jumaat, 4 Januari 2008

Vorbereitung auf den Arztbesuch

Ein multimedial aufbereitetes Patientenbuch im Internet habe ich bei krank-gesund.de gefunden. In gut verständlicher Form werden häufig gestellte Fragen vor dem Besuch beim Internisten oder Allgemeinmediziner aufgegriffen. Dabei geht es auch um Symptome bzw. Beschwerden des Patienten und mögliche Krankheiten. Zusätzlich bieten Partnerseiten des gleichen Autors dann noch eine Art Online-Lehrbuch der Inneren Medizin mit Schwerpunkt Lebererkrankungen und Gastroenterologie (Magen-Darm-Erkrankungen), das mehr oder weniger in wiki-Form gehalten ist.

Obwohl ich sehr viel im Internet auf der Suche nach interessanten Gesundheitsangeboten bin, überrascht es mich immer wieder, dass "Perlen" so unentdeckt bleiben. Patienteninformation ist anerkanntermassen eigentlich die Grundlage dafür, dass Gesundheitsbemühungen der Ärzte auch greifen. In der englischen Fachliteratur ist unter "Health literacy" = soviel wie Gesundheitskompetenz bzw. Gesundheits-Verständnis des Patienten schon lange bekannt, dass ein Grossteil der Behandlungen schon allein dadurch zum Scheitern verurteilt ist, dass die Patienten die Behandlung nicht verstehen und dadurch auch nicht regelmässig anwenden (z.B. Medikamente einnehmen). Insofern ist unverständlich, warum die Krankenkassen nicht noch viel viel mehr in solche Projekte investieren.

Zwar kann man durchaus anerkennen, dass einige Facharztgruppen (z.B. die Psychiater oder Frauenärzte, die Kinderärzte) mit recht interessanten Fachseiten im Internet vertreten sind. Doch bisher müssen selbst "Internet-Experten" mehr oder weniger stückbruchhaft nach guten Seiten suchen (an die man sich dann auch nicht unbedingt immer erinnert und die dann wieder in Vergessenheit geraten).