Rabu, 17 Oktober 2012

Untersuchungen beim Arzt Gesundheits-Check-up verlaengert das Leben nicht - SPIEGEL ONLINE

In Spiegel-Online wird das mehr oder weniger frustrierende Resultat einer Zusammenfassung zum Sinn und Unsinn von Check-Up-Untersuchungen beim Hausarzt diskutiert.

Dabei kommt das doch zunächst überraschende Resultat raus, dass eine Untersuchung ohne eigentliche medizinische Indikation eine überflüssige Untersuchung ist. Untersuchung, der Untersuchung wegen ist sinnlos.

Das gilt eben auch für diese "Check-up"-Medizin bzw. die meisten Igel-Leistungen, die eben ohne wirkliche Fragestellung erfolgen. Vorsorglich eine Untersuchung zu machen, klingt ja vernünftig, ist aber eben nur in ganz wenig Fällen bisher medizinisch als sinnvoll belegt.

Man muss eben auch wissen, ob man eine Konsequenz aus dem Untersuchungsergebnis zieht. Und eben auch berücksichtigen, dass viele Untersuchungen falsche Ergebnisse und neue Unsicherheiten auslösen können.

Auf jeden Fall ein lesenswerter Beitrag in Spiegel-Online

Isnin, 15 Oktober 2012

Kann ein Antibiotika-Pflaster die Borreliose verhueten

Kann ein Antibiotika-Pflaster die Borreliose verhueten?: Medical Tribune – Medizin und Gesundheit

Auch wenn gerade nicht Hochsaison für die Zecken ist, so finde ich diesen noch theoretischen Ansatz interessant : Nach einem Zeckenbiss soll ein Pflaster auf der Wundstelle mit einem speziellen Antibiotikum die Vermehrung der Spirochäten (Bakterien) verhindern und damit dann auch die problematische Borrelien-Erkrankung mit den typischen Hautveränderungen (Eryhema chronicum migrans), Gelenk- und Nervenbeteiligungen etc.

Nun ist es bisher eine nur tierexperimentell getestete Idee. Zudem stellt sich die Frage, ob man so "blind" denn nun mit einem Antibiotikum behandelt, wenn man nicht weiss, ob denn nun eine Borrelien-Infektion bzw. "Befall" der individuellen Zecke bestand.

Aber eine interessante Idee ist es schon...

Operationen zur Gewichtsreduktion verringern Schlafapnoe nicht

Sogenannte bariatische Operationen, also eine Operation zur Verringerung des massiven Übergewichts bei schwerster Adipositas, werden heute zunehmend auch in Hinblick auf die Verringerung von damit verbundenen Gesundheitsrisiken wie beispielsweise Diabetes erwogen.

Naheliegend wäre eigentlich auch, dass die durch eine solche Maßnahme erreichbare Gewichtsabnahme auch zur Reduktion der Symptomatik eines sogenannten obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndroms führen würde. So ist diese Form der Schlafstörung eben besonders häufig und schwerwiegend bei stark adipösen Männern und Frauen zu finden.

In einer Untersuchung wurde nun eine Magenband - Op (Gastric-Banding) durchgeführt, das zu einer ca 20 Prozent Gewichtsabnahme innerhalb von 2 Jahren führte. Eine Vergleichsgruppe unter einer "konventionellen" Behandlung zur Gewichtsabnahme erzielt immerhin eine 3 prozentige Gewichtsabnahme durch Ernährungsumstellung und Bewegung.
Trotz der signifikanten Unterschiede in der Gewichtsabnahme ergab sich hinsichtlich des Schlaf-Apnoe-Syndroms eben keine wesentliche Besserung. Sicherlich gab es individuelle Unterschiede, aber die generelle Tendenz bestätigte keinen Zusammenhang zwischen der Magenband-Op und der Besserung der Schlafstörung.

Ahad, 14 Oktober 2012

Patienteninformation : Frag den Professor


Verständliche Patienteninformationen zu Fragen aus dem Bereich Medizin  finde ich ein sehr wichtiges Thema. Einen neuen Ansatz dafür versucht eine werbefreie Webseite, die Videos von Professoren zu medizinischen Fragen anbieten.

Die Art der Videos bzw. die Animation der Experten hat was von Versicherungsvertreter bzw. eine akutelle Werbung für irgendein Kochgewürz und wirkt daher auf mich etwas belustigend. Dafür verspricht aber die Seite eben gerade, dass die Professoren eben seriöser und kompetenter als die sonstigen Gesundheitsinformationen im Internet sind.

Schön und gut. Ihr Lebenslauf und eine Publikationsliste sind noch kein Beweis dafür, dass sie auch guten Studentenunterricht oder gar Patienteninformationen zu Gesundheitsthemen bieten können. Aber dafür werden von den Machern eben wohl auch geeignete Experten gesucht. Und das Angebot aus derzeit wohl so 25 Themen soll fortlaufend erweitert werden.

Problematischer finde ich, dass es dann eben nur ganz wenige Fragen sind, die jeweils zu einem Thema beantwortet werden. Und letztlich glaube ich nicht, dass die Seite im Dschungel der Angebote überhaupt gefunden wird.

Insgesamt aber eine weitere nette Idee im Bereich Medizin und Internet.

Cannabis und Depressionen

 Vergleichsweise lange ist bekannt, dass Kiffen (also Cannabis-Konsum) zu einer Psychose führen kann bzw. zu einer sogenannten schizoaffektiven Störung führen kann. Der Zusammenhang von Cannabis und Depressionen ist dagegen weniger klar. Zwar beobachtet man in der Praxis häufiger, dass Dauerkonsumenten von Haschisch zu einer Art "Null-Bock" bzw. Negativsymptomatik im Sinne eines amotivationalen Syndroms führen kann. Einen direkten Zusammenhang zu den typischen depressiven Störungen scheint es aber nicht zu geben. Dies zumindest meint eine Untersuchung an schwedischen Probanden mit Haschisch-Missbrauch, be der kein vermehrtes Auftreten von Depressionen nachgewiesen wurde. Dennoch kein Grund zu Drogen zu greifen...


Cannabis use and depression: a longitudinal s... [BMC Psychiatry. 2012] - PubMed - NCBI

Jumaat, 12 Oktober 2012

Schlafen und Probleme : Eine Nacht über ein Problem schlafen

 Umgangssprachlich gilt : Lieber mal eine Nacht über eine wichtige Entscheidung oder ein Problem schlafen. Das hilft wirklich !

Eine aktuelle Studie untersuchte den Effekt von (gesundem und ungestörten) Schlaf auf die Problemlösefähigkeit von den Probanden im Schlaflabor. Es zeigte sich, dass im Schlaf offenbar neue Wege zur Problemlösung assoziiert bzw. im Schlaf ausprobiert werden konnten und dann am nächsten Tag die Leistungen besser waren.

Dazu wurden 3 Gruppen gebildet, wobei eben eine Studiengruppe über das Problem "schlafen" durfte. Siehe da : Sie schnitt besser als die Kontrollgruppen ab.

 Das gilt aber wohl nur dann, wenn eben keine Schlafstörungen vorliegen. Wenn im "Arbeitsspeicher" des Gehirns noch jede Menge ungelöster Probleme bzw emotionaler Ballast liegt, wird das Verarbeiten von Problemen eben nicht optimal sein. Das ist dann wie ein zugemüllter Arbeitsspeicher eines Rechners. Da muss man erstmal aufräumen (defragmentieren) und damit auch die Arbeitsleistung wieder verbessern.


http://www.sciencedaily.com/releases/2012/10/121012074741.htm

Khamis, 11 Oktober 2012

Burnout bei Krankenschwestern erhöht Infektionsrisiko

Als Arzt weiss man, dass ein Krankenhaus in wesentlichen Abteilungen wie der Notaufnahme und der Intensivstation mit der Laune und der Leistungsfähigkeit der Krankenschwestern und Pfleger lebt. Ich selber hätte damals als Arzt im Praktikum sicher ohne die Hilfe der erfahrenen Pflegekräfte meine Dienste nie im Leben bewältigt.

Nun ist aber angesichts der zunehmenden "Ökonomisierung" im Krankenhauswesen mit den Privatisierungen bzw. Zusammenschluss zu Grosskonzernen auch eine Pflegenotstand eingetreten. Qualifizierte Pflegekräfte sind rar und die Arbeit verdichtet sich. Nicht zuletzt ist also ein Burnout bzw. Depressionen bei Krankenschwestern (und natürlich auch Ärzten) ein grosses Problem.

Eine aktuelle Untersuchung zeigte jetzt, dass dies auch für die Patienten lebensgefährlich werden kann. Die Rate an Krankenhausinfektionen steigt ganz erheblich mit dem Krankenstand bzw der Burnout-Quote des Personals.

Eine Steigerung der Burnout-Quote um je 10 Prozent führte dazu, dass 1 von 1000 Patienten jeweils mehr chirurgische Wundprobleme bzw. Entzündungen des Harntraktes wie Blasen- oder Nierenentzündungen bekam. Das kostet dann auch richtig Geld.